Kerr, Hegerberg und Co: 10 internationale Topspielerinnen mit Vertrag bis 2024
Von Helene Altgelt
In der Frauen-Bundesliga laufen 2024 die Verträge vieler Topspielerinnen aus. Aber auch international wird auf dem Transfermarkt einiges los sein: Diese 10 Topspielerinnen haben einen Vertrag bis 2024 und könnten im nächsten Sommer ablösefrei wechseln.
1. Sam Kerr (Chelsea)
Should I stay or should I go? Um Chelsea-Stürmerin Sam Kerr ranken sich bereits jetzt unzählige Gerüchte. Kerr ist sicher eine der begehrtesten Spielerinnen der Welt, und an Angeboten wird es nicht mangeln. Wie ihre Trainerin Emma Hayes könnte auch Kerr den FC Chelsea in Richtung USA verlassen.
In der NWSL spielte Kerr bereits viele Jahre lang, auch das mit viel Erfolg. Kerr ist immer noch die Rekordtorschützin der Liga, auch drei Jahre nach ihrem Wechsel nach England. Mit einem Wechsel könnte sie diesen Rekord ausbauen. Dafür sprechen auch private Gründe, denn Kerr gab kürzlich ihre Verlobung mit der amerikanischen Nationalspielerin Kristie Mewis bekannt.
Die Australierin würde Chelsea als eine Vereinslegende verlassen. Nach einigen schwachen Spielen direkt nach der Verpflichtung wurde sie von einigen schon als Flop geschmäht - doch Kerr zeigte es den Kritikern auf dem Platz und erzielte in 123 Spielen ganze 97 Tore und 36 Vorlagen für die Blues. Sie würde bei Chelsea eine große Lücke hinterlassen.
2. Ada Hegerberg (Lyon)
Das Stürmerinnen-Karussel könnte sich im Sommer ordentlich drehen, denn mit Ada Hegerberg hat eine weitere Topspielerin auf dieser Position einen Vertrag bis 2024. Im Sommer 2024 wird Hegerberg genau zehn Jahre für OL gespielt haben, und in denen hat sie alles erreicht.
Sechsmal gewann Hegerberg mit Lyon die Champions League, inzwischen ist sie auch die Toptorschützin dieses Wettbewerbs. In 191 Partien erzielte sie absurde 208 Treffer für den Klub. Alles erreicht - neue Herausforderung?
Hegerberg weiß sicherlich, was sie an dem Klub hat. Nach ihrem Wechsel aus Potsdam wurde sie in Lyon zum Weltstar und gehört auch zu den bestbezahlten Spielerinnen Europas. Andererseits wäre ein Wechsel im Sommer für die 28-Jährige eine einmalige Chance, nochmal bei einem anderen Klub durchzustarten - Barcelona hat in der Vergangenheit bereits Interesse gezeigt.
3. Vivianne Miedema (Arsenal)
Und noch eine Stürmerin: Offiziell ist die Dauer des Vertrags von Vivianne Miedema nicht bestätigt, der FC Arsenal hüllt sich da gewöhnlich in Schweigen. Aber es gilt als sicher, dass die niederländische Topstürmerin im Sommer 2022 einen Einjahresvertrag mit Option für ein weiteres Jahr unterschrieben hat.
Die Option hat Miedema gezogen, und nach ihrem Kreuzbandriss läuft sie nun wieder für Arsenal auf. Aber 2024 steht dann erneut eine Entscheidung für die 27-Jährige an. Bei Arsenal zeigte sie viele brillante Leistungen, wurde aber zuletzt immer wieder von kleinen und großen Verletzungen ausgebremst.
Miedema gilt als eine der besten Spielerinnen weltweit, aber sie stand noch nie in einem Champions-League-Finale. Für eine Chance auf diesen Titel müsste sie Arsenal wohl verlassen, denn die Gunners sind in der Qualifikation ausgeschieden und selbst in der heimischen Liga hat Chelsea meist die Nase vorn.
Trotzdem ist ein Verbleib in Nordlondon nicht unwahrscheinlich. Miedema stand 2022 bereits sehr kurz vor einem Wechsel zu Barcelona, in letzter Minute entschied sie sich aber doch für die Verlängerung bei Arsenal. Damals sagte sie, sie wolle dem Klub helfen, sich weiterzuentwickeln - aber sie wolle auch Titel gewinnen. Arsenal muss diese Saison beweisen, dass sie das können.
4. Eugénie Le Sommer (Lyon)
Mit Eugénie Le Sommer wird wohl eine weitere Stürmerin nächste Saison nicht mehr bei Lyon spielen. Le Sommer hat fast ihre ganze Karriere an dem Rhone verbracht und über 320 Spiele für OL absolviert, dabei mehr als 200 Mal eingenetzt.
Nächsten Sommer könnte aber Schluss sein - Le Sommer wird dann 35 Jahre alt sein. Mit den Olympischen Spielen in Paris scheint ein Karriereende realistisch. Falls Le Sommer doch noch ein Jahr oder zwei dranhängt, dann ziemlich sicher bei Lyon.
5. Mariona Caldentey (FC Barcelona)
Mariona Caldentey taucht nicht immer an erster Stelle auf, wenn es um die großen Stars des FC Barcelona geht. Zu viele große Namen spielen bei den Katalaninnen in der Offensive: Caroline Graham Hansen, Aitana Bonmatí, Alexia Putellas.
Aber fast alle europäischen Topklubs würden sich glücklich schätzen, Mariona in ihren Reihen zu haben. Die Flügelspielerin ist technisch versiert und mit einem tollen Auge ausgestattet. Sie passt perfekt ins Ensemble des FC Barcelona - daher spricht auch einiges dafür, dass sie 2024 auch nach zehn Jahren weiterhin bei Barça bleibt.
6. Alexia Putellas (FC Barcelona)
Bei Barcelona ist die Abteilung Vertragsverlängerungen aktuell wohl gut beschäftigt. Mit Alexia Putellas hat einer der größten Stars ebenfalls ein Arbeitspapier bis zum nächsten Sommer. Über die Zukunft der zweifachen Ballon-d'Or-Gewinnerin wurde schon viel spekuliert.
Spanische Medien berichteten zuletzt, dass die Mittelfeld-Regisseurin viele lukrative Angebote vorliegen habe. Gut möglich, dass Alexia mit ihrem Warten daher noch ein bisschen mehr rausholen will - eine Verlängerung bei ihrem Herzensklub scheint weiter wahrscheinlich.
7. Mapi León (FC Barcelona)
Gleiches gilt für Mapi Leon. Die 28-Jährige ist der Star unter den Innenverteidigerinnen dieses Planeten, mit ihrer abgeklärten Art und den spektakulären Klärungen. Dass die Defensive Titel gewinnt, weiß auch der FC Barcelona. Daher werden sie sicherlich alles daran setzen, ihre Abwehrchefin zu halten.
Alles andere als ein Verbleib wäre überraschend. Der Spielstil von Barça passt extrem gut zu den Stärken von Mapi León, dort hat sie viel Verantwortung und ständig die Chance auf Titel. Bis auf plötzliches Fernweh spricht wenig für einen Abschied.
8. Sakina Karchaoui (Paris Saint-Germain)
Gute Außenverteidigerinnen sind immer rar. Daher werden wohl viele Klubs die Vertragssituation von Sakina Karchaoui mit Argusaugen betrachten. Karchaoui ist eine der Besten ihres Fachs, wenn es um den offensiven Impact von Außenverteidigerinnen geht.
Die 27-Jährige wechselte 2021 von Lyon in die französische Hauptstadt. Dort ist sie eine der Leistungsträgerinnen, aber PSG scheint insgesamt eher auf dem absteigenden Ast. Während viele europäische Klubs investieren, verließen wichtige Spielerinnen wie Kadidiatou Diani die Pariserinnen. Möglich, dass auch Karchaoui zurück zu Lyon oder ganz woanders hin wechselt.
9. Mary Earps (Manchester United)
Auch auf der Torwart-Position wird im nächsten Sommer einiges los sein. Englands Nummer 1 Mary Earps hat bei Manchester United noch einen Vertrag bis 2024, und die Interessenten stehen bereits Schlange. Schon im Sommer wollte Arsenal sie verpflichten, die Gunners werden wohl auch im nächsten Sommer noch Interesse haben.
United würde die beste Torhüterin der WM sicher gerne halten, aber die Red Devils spielen auch diese Saison nicht in der Champions League mit. Das könnte für Earps ein Argument für einen Wechsel sein. Arsenal, aber auch Barcelona oder Bayern könnten sich im nächsten Sommer auf der Position umschauen.
10. Christiane Endler (Lyon)
Vielleicht wird bei Lyon ja ein Plätzchen frei: Die Nummer Eins von OL, Christiane Endler, hat ebenfalls einen Vertrag bis 2024. Die 32-Jährige gilt als eine der besten Torhüterinnen der Welt, ihre Reflexe auf der Linie sind spektakulär.
Endler spielt seit 2021 bei Lyon, zuvor war sie beim Rivalen PSG aktiv. Interessant ist auch, dass die Chilenin sich in der Liga zuletzt mit Ex-Bayern-Torhüterin Laura Benkarth abwechseln musste.