"Keiner ist unverkäuflich" - Diese Spieler sollte Werder Bremen zu Geld machen
Von Marc Knieper
Werder Bremen braucht Geld! Ein großer Umbruch im Kader der Grün-Weißen steht bevor. 90min präsentiert die heißesten Verkaufskandidaten, schildert den Stand der Dinge und erklärt, warum ein Abgang Sinn ergibt.
Nach einer schwachen Saison und dem coronabedingten Verlust von 30 Millionen Euro gerät der SV Werder Bremen finanziell ins Schwitzen. Sportdirektor Frank Baumann steht vor einer kniffligen Transferperiode, in der es keinen großartigen Raum für Neuverpflichtungen gibt.
Im Gegenteil: Transfererlöse müssen her. Im Kampf um jeden Cent sitzt Baumann derweil am kürzeren Hebel, denn die Konkurrenz weiß um die knifflige Situation an der Weser. Trotz des potenziellen Zugzwangs eröffnete Baumann im kicker den Poker: "Keiner ist unverkäuflich. Wir müssen und werden aber auch keinen Spieler unter Wert abgeben."
1. Milot Rashica
Beginnen wir mit dem Dauerbrenner der vergangenen Wochen und Monate. Dass der Kosovare den Grün-Weißen seinen Rücken kehrt, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Das konkrete Interesse aus Leipzig ist auch längst bekannt.
Aufgrund der finanziellen Nöte weiß RB-Sportdirektor Markus Krösche allerdings, dass die Bremer irgendwann nachgeben und ihren Leistungsträger keineswegs für die fixe Ablöse von 35 Millionen Euro, sondern deutlich unter Wert verkaufen werden.
Ein erstes, deutlich zu niedriges Angebot schlugen die Hanseaten immerhin aus. Werder hofft weiter auf mehr als 20 Millionen Euro. Der Poker bleibt spannend!
Marktwert: 22 Millionen Euro / Vertrag bis 2022
2. Maximilian Eggestein
Damit der SVW seine Leistungsträger nicht deutlich unter deren Wert abgibt, muss er insbesondere auf einen Bieter-Wettbewerb hoffen. Für einen Maxi Eggestein gibt es sicherlich einen Markt, ernsthafte Interessenten stehen bis dato dennoch nicht Schlange.
Dabei gäbe es für Eigengewächs Eggestein (Vertrag bis 2023) trotz zuletzt schwacher Leistungen noch eine Stange Geld. Mit seinen 23 Jahren ist der Mittelfeldmotor noch jung, besitzt eine Menge Potenzial und ist hungrig auf mehr.
Seine Tour in die Niederlanden zum EM-Qualifikationsspiel im März letzten Jahres soll sicherlich nicht seine letzte Aktion in der deutschen Nationalelf bleiben. Der gebürtige Hannoveraner wartet weiter auf seinen ersten Einsatz unter Jogi Löw.
Ein Engagement bei Borussia Dortmund beispielsweise täte ihm sicherlich gut. Ob die Schwarz-Gelben trotz seines Abwärtstrends grundsätzliches Interesse hätten, bleibt dabei natürlich fraglich.
Marktwert: 13 Millionen Euro / Vertrag bis 2023
3. Milos Veljkovic
Ein Abgang des Serben wäre für Werder durchaus zu kompensieren. Veljkovic kam Anfang 2016 für gerade einmal 330.000 Euro aus Tottenham an die Weser.
Nun soll Veljkovic besonders das Interesse aus Italien geweckt haben. Knapp vier bis fünf Millionen Euro könnte der Innenverteidiger nach BILD-Informationen in die klamme Kasse spülen.
Mit Lazio Rom und Inter Mailand hätte er zudem die Chance international zu spielen. Für Werder wäre der Deal besonders mit Blick auf die damals gezahlte Ablösesumme ein Riesen-Erfolg.
Marktwert: 5,2 Millionen Euro / Vertrag bis 2022
4. Davy Klaassen
Ajax Amsterdam plant laut Medienberichten nun doch eine Rückholaktion seines ehemaligen Kapitäns. Wie die BILD berichtete, wolle man in den kommenden Tagen ein konkretes Angebot in Höhe von acht bis neun Millionen Euro abgeben. Werder wünsche sich derweil eine zweistellige Millionensumme.
Weit entfernt liegt das vermeintliche Angebot somit nicht. Werder könnte das Geld vor allem für die feste Verpflichtung des Leih-Duos Ömer Toprak und Leonardo Bittencourt gut gebrauchen.
Marktwert: 12 Millionen Euro / Vertrag bis 2022
5. Jiri Pavlenka
Auf die Frage, ob er sich eine längerfristige Zukunft im Werder-Dress vorstellen könne, fand der Bremer Schlussmann noch im Mai die knackige Antwort "Ja". Rein sportlich täte den Grün-Weißen ein Pavlenka-Verbleib ohnehin gut. Der Tscheche rettete der Kohfeldt-Elf in der Vergangenheit den ein oder anderen Punkt, spielte unterm Strich äußerst konstant und patzte nur selten.
Trotz alledem muss man sich in der Führungsetage Gedanken machen. Als man seinen Kontrakt im Jahr 2018 vorzeitig bis 2021 verlängerte, stieg dessen Gehalt auf geschätzte zwei Millionen Euro. Ihn im Sommer 2020 zu verkaufen, dürfte gemessen anhand der Vertragslaufzeit womöglich schon damals der Plan gewesen sein.
Das eingesparte Gehalt sowie eine starke Ablösesumme würden die Norddeutschen sicherlich begrüßen. Aber: Der Marktwert des 28-Jährigen ist in der Corona-Krise zuletzt von zwölf Millionen Euro auf schlappe 6,5 Millionen Euro gesunken.
Marktwert: 6,5 Millionen Euro / Vertrag bis 2021