Keine weitere Leihe: HSV plant fest mit Aaron Opoku!
Von Guido Müller
Zur abgelaufenen Saison 2019/20 wurde das HSV-Eigengewächs Aaron Opoku (21) an den Drittligisten Hansa Rostock verliehen. Der damals gerade installierte neue Trainer Dieter Hecking lobte zwar das Potential des Angreifers, konnte oder wollte dem gebürtigen Hamburger aber keine Garantie für regelmäßigige Einsätze geben. Also einigten sich Hamburger und Rostocker auf ein Leihgeschäft. Und das ist mal so richtig aufgegangen.
So gut jedenfalls, dass die Mecklenburger sehr daran interessiert sind, die Leihe um ein weiteres Jahr zu verlängern. Hansa-Sportvorstand Martin Piekenhagen, zu Beginn des Jahrhunderts selbst als Keeper beim HSV aktiv, gegenüber der Mopo: "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben."
Sollten sie aber demnächst tun - denn der HSV hat jetzt entschieden: Opoku soll zurück in den Volkspark. Die Offiziellen, die Opoku erst im Mai mit einem neuen Vertrag (bis 2024) ausgestattet haben, sehen in ihm mittlerweile eine echte Alternative für die erste Mannschaft des HSV - und kein langfristiges Talent mehr, dass sich erstmal noch ein paar Sporen verdienen muss.
Alle drei Spiele ein Scorer-Punkt - und ein Tor des Monats
Denn das hat Opoku bereits in der vergangenen Saison getan. Elf Scorerpunkte in 33 Spielen (5 Tore, 6 Vorlagen) lesen sich mehr als ordentlich. Einer seiner Treffer wurde von den Zuschauern der ARD-Sportschau sogar zum Tor des Monats (Juli) gewählt. Doch nicht nur an reinen Zahlen konnte man seine Wertigkeit für Hansa festmachen. Mit seiner überdurchschnittlichen Schnelligkeit und feinen Technik schuf Opoku immer wieder Räume für seine Mitspieler und war an vielen Offensivaktionen der Hansa-Kogge beteiligt. Das gefiel den Hansa-Verantwortlichen. Und natürlich auch den Hamburgern, die sich nunmehr darauf freuen, einen gereiften Spieler zurück zu bekommen. Gerade in diesen schwierigen Corona-Zeiten kann der HSV, der mit dem verpassten Aufstieg seinen Gürtel eh schon enger schnallen muss, jede preiswerte Verstärkung des Kaders gut gebrauchen.
HSV-Kader auf den offensiven Außenbahnen (noch) dünn besetzt
Zumal er - Stand jetzt - gerade auf den Außenbahnen nicht allzu üppig bestückt ist. Xavier Amaechi konnte noch nicht nachweisen, warum man für ihn 2,5 Millionen Euro an Arsenal überwiesen hat. Martin Harnik ist bereits nicht mehr da, Sonny Kittel soll dem Vernehmen nach in der kommenden Spielzeit eine zentralere Rolle einnehmen und bei Bakery Jatta muss man erstmal sehen, ob er wieder in die Form kommt, die ihn vor knapper Jahresfrist noch zu einem der Lieblinge der Fan-Gemeinde werden ließ. Bei dem Gambier ist darüber hinaus natürlich auch die weitere Entwicklung bezüglich der neuesten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abzuwarten.
Alles in einem eine Gemengelage, in der ein Klub wie der HSV es sich schlicht und einfach nicht leisten kann, auf Nachwuchskräfte wie Opoku zu verzichten. Der soll jetzt unter Daniel Thioune ähnlich durchstarten wie zuletzt unter Pavel Dotchev und Jens Härtel an der Ostsee.