Keine Gratulation zum Debüt: Ter Stegen über das Schweigen von Manuel Neuer
Von Franz Krafczyk
Für Marc-André ter Stegen war der 5:0-Sieg gegen Ungarn ein Einstand nach Maß: Nach dem Nationalmannschafts-Rücktritt von Manuel Neuer konnte der Torhüter des FC Barcelona seine Premiere als neue Nummer eins mit weißer Weste feiern.
Eine Nachricht seines Vorgängers erhielt ter Stegen nach seinem inoffiziellen Debüt allerdings nicht. Doch der 32-Jährige nahm es mit Verständnis: "Für ihn ist es sicherlich nicht die einfachste Situation, zuzuschauen. Du hast ja dann trotzdem das Gefühl: Ich könnte ja noch", zeigte ter Stegen im Gespräch mit der Bild-Zeitung sogar ein wenig Mitgefühl mit Neuer.
Auch nach Neuers Rücktritt erhielt ter Stegen keine Nachricht: "Es gab keinen Kontakt noch sonst irgendetwas. Ich habe da keine Erwartungshaltung", sagte ter Stegen, der nun beste Chancen auf einen Stammplatz bei der WM 2026 hat.
Dass sich Neuer und ter Stegen bei einer so wichtigen Entscheidung nicht austauschten, spricht nicht gerade für das beste Verhältnis der beiden langjährigen Nationalmannschaftskollegen. Dass die bevorstehende Weltmeisterschaft für Neuer reizvoll gewesen wäre, ist kein Geheimnis. Doch die DFB-Spitze soll dem Bayern-Star laut Bild klargemacht haben, dass eine Art Nationalmannschaftspause wie bei Toni Kroos bis zum nächsten großen Turnier keine Option sei.
Ter Stegen darf sich also auf die nächsten Jahre als Nummer eins im DFB-Team freuen. "Es fühlt sich gut an, gerade nach dem Ergebnis. Es war ein runder Abend", freute sich der Keeper nach dem Sieg gegen Ungarn. Ausruhen will er sich nach Neuers Abschied aber nicht: "Die Situation ist jetzt für mich natürlich eine andere. Nichtsdestotrotz musst du immer Leistung zeigen."
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