Keine EM in München? Kein Problem!

Die Allianz Arena könnte während der Europameisterschaft 2020 im Sommer doch leer ausgehen
Die Allianz Arena könnte während der Europameisterschaft 2020 im Sommer doch leer ausgehen / Adam Pretty/Getty Images
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Die Stadt München steht als deutscher Austragungsort der Europameisterschaft seit geraumer Zeit auf der Kippe. Am Montagmorgen tagt die Europäische Fußball-Union UEFA und könnte ihr dabei sogar die vielerseits spekulierte Absage erteilen. Keine EM in München? Kein Problem! Ein Kommentar.


Dass man im Sommer trotz prekärer Corona-Situation zwischen dem 11. Juni und 11. Juli die im vergangenen Jahr gestrichene Europameisterschaft 2020 nachholen möchte, ist vielen Fans und Spielern ein Dorn im Auge. Doch die profitgesteuerte UEFA lässt sich nicht abhalten - ganz im Gegenteil: Je höher die Ticketeinnahmen, desto besser. Je voller die Stadien, desto attraktiver das Turnier.

So zumindest die Ansicht des europäischen Fußballverbandes. Neun der zwölf Gastgeber melden bis dato Grünes Licht in puncto Zuschauer. Die Ungarn möchten in ihrer aus der Champions League bekannten Puskás Aréna sogar EM-Spiele vor vollen Rängen ermöglichen. Ganze 67.155 Zuschauer passen in das 2019 eröffnete Nationalstadion.

Die Puskás Aréna als Austragungsort der EM 2020
In der ungarischen Puskás Aréna soll vor vollen Rängen gespielt werden / PressFocus/MB Media/Getty Images

Dublin, Bilbao und München stellen sich weiter quer, können inmitten der Pandemie schlicht keine Prognose bezüglich potenzieller Zuschauer-Zulassungen abgeben. Dabei setzt die UEFA eine Öffnung von mindestens 20 bis 25 Prozent der Stadionkapazität voraus. Die Allianz Arena gilt bis dato als Austragungsort aller Gruppenspiele der DFB-Elf sowie eines weiteren Viertelfinalspiels.

Keine Logik, keine Sicherheit: UEFA mit Eigentor

Bleibt die Europäische Fußball-Union hart, so entzieht sie allen drei genannten Städten ihre Gastgeberrolle. Ein Schachzug, mit dem sich der menschenrechtsverachtende Verband mal wieder ein Eigentor schösse. Keine Europameisterschaft in München? Kein Problem!

Die Verantwortlichen hierzulande müssen weiter klare Kante zeigen. Dass man in der aktuell schnelllebigen und zugleich unvorhersehbaren Situation keine Zuschauer-Garantie aussprechen kann, ist offensichtlich. Für alle, nur nicht für die UEFA. Die versucht nämlich weiterhin mit Druck möglichst viele Menschen in die Stadien der bevorstehenden Europameisterschaft zu locken.

EM als profitgesteuertes Ego-Event

Sicherheit, Logik und Menschenverstand rücken abermals in den Hintergrund. Stattdessen brüstet man sich mit potenziell vollen Hütten in Ungarn - einem Land, das sich um die Sicherheit der Bevölkerung ebenso intensiv kümmert wie die Einhaltung politisch-juristischer Prinzipien und der damit einhergehenden Informationsfreiheit.

Die Europameisterschaft als paneuropäisches Turnier ist ein profitgesteuertes Event, welches trotz möglicher Zuschauer fanferner denn je bleibt. Eine auf zwölf Länder verstreute EM ohne Zentrum der Fan-Zusammenkunft aus aller Herren Länder, ist schlicht nicht das, was das Turnier ursprünglich ausmacht. Stattdessen ist sie emotions- und glanzlos. Darauf kann man in München definitiv verzichten.