Kein Stanisic-Ersatz: Pokert der FC Bayern zu hoch?

Verletzungsschock für den FC Bayern! Josip Stanisic fällt nach einem erlittenen Außenbandriss im Knie aus und reißt damit eine Lücke im Kader. Max Eberl hat die Verpflichtung eines Ersatzes jedoch ausgeschlossen. Die richtige Entscheidung.
Josip Stanisic fällt verletzt aus.
Josip Stanisic fällt verletzt aus. / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Neue Saison, alte Probleme. Der FC Bayern hat nach Hiroki Ito mit Josip Stanisic den zweiten Ausfall in der Abwehr zu verkraften. Der Kroate wird nach einem Außenbandriss im Knie einige Wochen pausieren müssen. Trotzdem verdeutlichte Max Eberl, dass der Bayern-Kader steht und kein Ersatz für Stanisic kommen wird.

Damit geht der FC Bayern den erwarteten und auch richtigen Weg. Zum einen wird Stanisic wohl im Oktober zurückkehren und zum anderen hat Coach Vincent Kompany noch genügend Optionen. Eine davon ist Sacha Boey. Der Winter-Neuzugang hat nun die Chance, endlich zu zeigen, dass er Bayern-Format besitzt. Sollte der Franzose die erhoffte Leistung nicht bringen, gibt es immer noch die Option, Joshua Kimmich oder Konrad Laimer rechts hinten aufzubieten. Beide haben als Rechtsverteidiger genügend Erfahrung und können problemlos einspringen.

Dies ist aber vielleicht gar nicht nötig, weil mit Adam Aznou auch noch ein ganz junger Spieler auf seine Chance lauert. Der 18-Jährige hat eine hervorragende Vorbereitung gespielt, weshalb ihm durchaus zuzutrauen ist, auch in den Pflichtspielen eine gute Rolle zu spielen. Möchte man auf junge Spieler wie Aznou bauen, wäre ein Transfer eines Lückenfüllers, wie es beispielsweise Daley Blind oder Alvaro Odriozola waren, absolut nicht zielführend.

Bayern-Abwehr stark genug? Die Münchner gehen ein Risiko ein

Es wäre aus Bayern-Sicht lediglich unabhängig von der Stanisic-Verletzung zu überlegen gewesen, ob die Rechtsverteidigung obersten Qualitätsansprüchen genügt. Bei allen Kandidaten - inklusive Stanisic - sind Bedenken angebracht, ob sie wirklich gut genug sind. Demnach wäre ein Verbleib von Noussair Mazraoui oder ein Kauf eines absoluten Top-Rechtsverteidigers möglicherweise gewinnbringend gewesen. Die Bayern haben sich aber früh darauf festgelegt, auf Boey und Stanisic zu bauen und sollten dem Duo nun auch vertrauen. Durch die Möglichkeit, Kimmich nach hinten rechts zu ziehen, bleibt zudem ein Ausweg. Sollten sich Stanisic und Boey als zu schwach erweisen, ist Max Eberl dann im Winter-Transferfenster gefordert.

In Summe ist es allerdings fragwürdig, ob die Abwehr nach den Verkäufen von de Ligt und Mazraoui das nötige Niveau hat. Der FC Bayern geht hier allgemein ein enormes Risiko. Das gilt ausdrücklich nicht nur für die Rechtsverteidiger-Position, sondern auch für Kim min-jae und Dayot Upamecano innen. Nun aber mit einem Schnellschuss auf eine Verletzung von Stanisic zu reagieren, wäre der absolut falsche Weg. Die Münchner hätten sich viel früher in der Transferperiode um einen wirklichen Top-Verteidiger bemühen müssen, der rechts hinten und innen eine Verstärkung wäre. Ronald Araujo wäre ein möglicher Kandidat gewesen. Sollte sich beim Uruguayer angesichts der finanziellen Schieflage des FC Barcelona eine Tür öffnen, könnte man durch diese noch immer gehen. Die Stanisic-Verletzung sollte bei diesen Gedankenspielen aber keinen Einfluss haben.


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