Karius bei Union Berlin: "Ich will zeigen, dass ich ein richtig guter Bundesliga-Torwart bin"

Karius will im Union-Tor zeigen, dass er ein starker Keeper ist
Karius will im Union-Tor zeigen, dass er ein starker Keeper ist / Maja Hitij/Getty Images
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Vier Jahre lang verschwand Loris Karius von der Bundesliga-Bühne. Von Mainz 05 ging es nach Liverpool, per Leihe zu Besiktas und über den Umweg zurück an die Mersey nach Berlin-Köpenick. Bei Union will der 27-Jährige nun beweisen, "dass ich nach wie vor ein richtig guter Bundesliga-Torwart bin", wie Karius in einer Medienrunde erklärt.

Seine Schatten wirft der Schlussmann dabei voraus. Unvergessen bleiben der Fußballwelt seine Patzer im Champions-League-Finale 2018 gegen Real Madrid. Glaubt man Karius, ist das längst abgehakt: "Das ist zwei Jahre her. Ich habe seitdem über 60 Spiele gemacht. Ich bin hergekommen, um gute Leistungen zu bringen. Natürlich war ich auch lange weg aus Deutschland. Aber das spielt jetzt eigentlich keine Rolle mehr. Ich habe das schon lange abgehakt. Die einzigen, die darüber reden wollen, sind die Journalisten. Für mich ist das schon lange langweilig."

Karius hat "keine Angst" vor dem Konkurrenzkampf mit Luthe

Nach der Partie wurde bei Karius eine Gehirnerschütterung festgestellt - die Makel aber blieben. Zurück in Deutschland will er diese Eindrücke zwischen den Union-Pfosten vergessen machen. Zuvor muss er sich im Konkurrenzkampf allerdings gegen Andreas Luthe durchsetzen.

Luthe stand an den ersten drei Bundesliga-Spieltagen im Union-Tor
Luthe stand an den ersten drei Bundesliga-Spieltagen im Union-Tor / DeFodi Images/Getty Images

"Ich stelle mich dem Konkurrenzkampf, habe keine Angst davor. Ich bin natürlich hergekommen, um zu spielen",betont er selbstbewusst. Mit Luthe sei das Verhältnis "bis jetzt super. Wir pushen uns gegenseitig im Training. Wir haben keine Probleme miteinander", so Karius weiter.

Lauscht man Karius' Worten, geht er fest davon aus, künftig die Nummer eins bei den Eisernen zu sein. Seine Auslandserfahrung sei dabei durchaus von Vorteil, erklärt er: "Ich habe Erfahrungen gesammelt, die in meinem Alter nicht allzu viele vorweisen können. Ich habe alles mitgenommen, positiv wie negativ, und bin aus der einen oder anderen Situation auch gestärkt hervorgekommen. Im Großen und Ganzen denke ich, dass einige Sachen, vor allem hier in Deutschland, deutlich zu negativ bewertet wurden und zum Teil noch werden."

Den Zeitpunkt für einen Wechsel sah er nun als den richtigen an. Karius will auf dem Platz stehen und sich nicht mit der Rolle des Ersatzkeepers zufrieden geben. "Jetzt habe ich einfach in Liverpool keine Perspektive gesehen bzw. ich wollte nicht nur auf der Bank sitzen. Die Bundesliga hat mich immer gereizt als Deutscher. Dann mit Union was erreichen zu können, mit einer Mannschaft, die jung und hungrig ist und in einer ähnlichen Situation, wie ich sie aus Mainz kenne, das hat mich im Gesamtpaket überzeugt und gereizt", erklärt Karius.

Der 27-Jährige sieht sich selbst schon immer als einen "Torwart, der ziemlich mutig war, der das eine oder andere Risiko eingegangen ist. Das hat aber eigentlich immer ganz gut funktioniert. Deshalb habe ich mein Spiel in den vergangenen Jahren nicht groß angepasst."

Verhältnis zu Klopp "immer fair und ehrlich"

Natürlich wurde Karius auch auf sein Verhältnis zu Jürgen Klopp angesprochen. Schließlich steht er bei den Reds noch bis 2022 unter Vertrag und ist nur bis kommenden Sommer an Union verliehen. "Es war immer fair und ehrlich. Er sagt dir immer, wie die Situation aussieht. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis und nie ein Problem. Seine Erfolge sprechen für sich. Aktuell ist er mit der beste Trainer der Welt. (...) Er hat gesagt, es ist ein guter Schritt, dass ich hier die Chance habe, mich auszuzeichnen, und allen zeigen kann, dass ich ein richtig guter Torwart bin", so Karius.

Dass er in Zukunft bei den Reds noch einmal eine Rolle spielen kann, ist mehr als zweifelhaft. Umso mehr muss Karius seine zweite Chance in der Bundesliga nutzen.