"Kann und will nichts ausschließen" - Kabak-Transfer im Winter?

Ozan Kabak (20) steht auf der Einkaufsliste sämtlicher Topklubs
Ozan Kabak (20) steht auf der Einkaufsliste sämtlicher Topklubs / DeFodi Images/Getty Images
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Ozan Kabak gehört beim FC Schalke 04 trotz erschreckender Talfahrt zu den wenigen Lichtblicken des Kaders. Mit gerade einmal 20 Jahren strahlt der türkische Innenverteidiger eine Sicherheit aus, die im königsblauen Aufgebot ihresgleichen sucht. Kein Wunder, dass Kabak auf der Einkaufsliste sämtlicher Topklubs steht. Seinen Abgang könnten die Knappen zwar nur bedingt kompensieren, der bitternötige Geldregen lässt einen baldigen Transfer allerdings zu.

Trotz Vertrag bis 2024 kann Kabak den Bundesligisten dank Ausstiegsklausel im Sommer 2021 für satte 45 Millionen Euro verlassen. Auch ein Abgang im Winter schließen die Gelsenkirchener nicht aus. Schalkes Schmerzgrenze liegt laut Sport1 bei 35 Millionen Euro. "Wir befinden uns weiter in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, was man ja auch daran sieht, dass diese Saison vielleicht ganz ohne Zuschauer zu Ende gespielt werden muss. Da kann und will ich nichts ausschließen", ließ Sportvorstand Jochen Schneider im Gespräch mit der WAZ verlauten.

Angesprochen auf das kolportierte Interesse aus Italien, bestätigte Schneider zwar, AC Mailand habe gen Ende des vergangenen Transferfensters angeklopft, ein Wechsel kam für Schalke allerdings nicht in Frage. Knapp einen Monat später sieht die Gesamtsituation schon anders aus. Schalkes Verbindlichkeiten in Höhe von 200 Millionen Euro erdrücken die Vereinsführung weiterhin. Mit den Abgängen von Sebastian Rudy, Weston McKennie und Daniel Caligiuri konnte der Klub nur bedingt die Schuldenlast erleichtern.

Mailand und Liverpool in Lauerstellung: Angebot bereits im Winter?

Ein Abgang von Abwehrchef Kabak würde die sportliche Situation des Klubs zwar keinesfalls verbessern, die finanziellen Aussichten dafür umso mehr. Die italienische Gazzetta Dello Sport berichtete zuletzt von einem erneuten Anlauf der Rossoneri im kommenden Winter-Transferfenster. Im Sommer sei der Transfer insbesondere wegen finanzieller Diskrepanz gescheitert. Der Serie-A-Klub bot demnach schlappe 15 Millionen Euro für Kabak. Neben AC habe auch Stadtrivale Inter Mailand ein Auge auf den Schalker Jungspund geworfen.

Italienische Scouts beobachteten Ozan Kabak zuletzt in der Nations League gegen Russland
Italienische Scouts beobachteten Ozan Kabak zuletzt in der Nations League gegen Russland / DeFodi Images/Getty Images

Zuletzt tauchte vermehrt die Meldung auf, dass zudem Jürgen Klopp und der FC Liverpool großes Interesse an einer Verpflichtung des vierfachen Nationalspielers bekundet. "Was in den letzten zehn Tagen geschrieben wurde, habe ich auch nur gelesen", dementiert Schneider gegenüber der WAZ bis dato den Kontakt nach England. Nach Informationen von transfermarkt.de schwebt Kabak bei den Reds allerdings weiterhin hoch im Kurs und soll bereits im Winter für den langzeitverletzten Virgil van Dijk auf die Insel gelotst werden.

Kabak als Konstanzfaktor

Schalkes Fokus liegt trotz zahlreicher Schulden erst einmal auf der Wiedergutmachung des Sportlichen. Mit mickrigen zwei Punkten und 20 (!) Gegentoren nach sechs Spielen befindet sich die Elf von Chefcoach Manuel Baum weiterhin auf Platz 17 der Bundesliga. 22 Spiele in Folge watschelten die Knappen nicht mehr als Gewinner vom Platz.

Der DFB sperrte Kabak nach seiner Spuckattacke gegen Werders Augustinsson für fünf Spiele
Der DFB sperrte Kabak nach seiner Spuckattacke gegen Werders Augustinsson für fünf Spiele / DeFodi Images/Getty Images

Nach Ablauf seiner fünf Spiele währenden Sperre soll vor allem Kabak für die nötige Konstanz sorgen: "Ozan ist einfach ein Klasse-Spieler, er war auch nach dem Restart im Mai einer der wenigen Lichtblicke. Jetzt wird er dazu beitragen, dass wir defensiv noch stabiler werden und mit seiner Stärke bei Standards auch offensiv gefährlicher“, gibt sich Schneider optimistisch. Beim DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Schweinfurt am Dienstagnachmittag muss Kabak seine Jungs ein letztes Mal von der Couch aus unterstützen.