Kampf um die Reus-Rolle: Auch Brandt sieht sich beim BVB auf der Zehn
Von Florian Bajus
Unter Lucien Favre war Marco Reus beim BVB auf der Zehn gesetzt, doch der verletzte Kapitän erhält neue Konkurrenz. Nach Giovanni Reyna hat auch Julian Brandt seinen Anspruch auf den Platz hinter der Spitze untermauert.
Naturgemäß hat Favre in der Offensive die Qual der Wahl. Mit Erling Haaland, Jadon Sancho, Thorgan Hazard, Marco Reus, Julian Brandt, Giovanni Reyna und alternativ sogar Raphael Guerreiro stehen viele Kandidaten für einen Platz auf der Außenbahn oder im Zentrum zur Verfügung. Im 3-4-2-1 der abgelaufenen Saison genossen alle Offensivspieler ihre Freiheiten, doch Favre peilt eine Rückkehr zur Viererkette und damit zu einer strikteren Aufgabenverteilung im vorderen Drittel an.
Julian Brandt musste in seiner ersten Saison beim BVB auf mehreren Positionen aushelfen, agierte mal als falsche Neun, dann als Sechser oder sogar als Flügelspieler. "Es ist für den Trainer wichtig, dass er weiß, dass ich vielseitig einsetzbar bin", sagt der deutsche Nationalspieler im Interview mit Sport1, "in einer Saison verletzen sich Spieler nun mal. Ich habe kein Problem damit, dann auch mal einzuspringen." Wenn es nötig sei, könne er auch als Stürmer spielen, als Spieler wünsche man sich allerdings "eine feste Position, auf der du selbst dich siehst und auf der dich vor allem auch der Trainer sieht."
Brandt selbst sieht sich "natürlich im Zentrum, aber nicht als Spitze. Der Trainer nennt es Neuneinhalb – ich sage Zehner oder Achter." Er sei "einer für den Raum dazwischen", einer der nach vorne spielen wolle. Allerdings würde auch Giovanni Reyna am liebsten auf der Zehn spielen: "Ich kann zwar auch auf dem Flügel, als falsche Neun oder als defensiver Mittelfeldspieler spielen, aber die Zehn ist meine beste Position", sagte der 17-Jährige kürzlich gegenüber Funke Sport.
Brandt und Reyna treten damit unweigerlich in Konkurrenz mit Marco Reus - und genießen gegenüber dem Kapitän einen Vorteil. Seit Februar fällt Reus aus, aufgrund einer langwierigen Verletzung ist er nicht mit nach Bad Ragaz (Schweiz) ins Trainingslager gereist. Wann wieder mit ihm gerechnet werden kann, ist völlig unklar.