Kampf um Bayern-Juwel: Löw sollte auf Musiala zugehen

Joachim Löw darf sich ein Talent wie Jamal Musiala nicht entgehen lassen
Joachim Löw darf sich ein Talent wie Jamal Musiala nicht entgehen lassen / Handout/Getty Images
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Nach Informationen der BILD liegt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Kampf um Jamal Musiala im Hintertreffen. Bundestrainer Joachim Löw sollte sich schnellstmöglich darum bemühen, das Offensiv-Juwel des FC Bayern für die deutsche Nationalmannschaft zu gewinnen.

Ob auf den Außenbahnen, auf der Zehn oder der Acht: Jamal Musiala weiß beim FC Bayern zu überzeugen. Der 17-Jährige, der im Sommer 2019 aus dem Nachwuchsbereich des FC Chelsea verpflichtet worden war, begeistert mit seinem Spielwitz, seinem starken Dribbling und seinem Spielverständnis, hat sich zudem als torgefährlich erwiesen: In 328 Bundesligaminuten in dieser Saison erzielte der gebürtige Stuttgarter drei Tore, trifft im Schnitt also alle 109 Minuten.

Medienberichten zufolge trauen ihm die Verantwortlichen an der Säbener Straße den Durchbruch zu. Auch bei der deutschen Nationalmannschaft könnte Musiala eine Rolle spielen - aktuell soll der Teenager allerdings zur englischen Nationalmannschaft tendieren. Seit Dezember 2016 durchläuft er den Nachwuchs der Three Lions, absolvierte nur zwei Partien für die deutsche U16-Nationalmannschaft. Im November 2020 wurde er für die englische U21 berufen, im März könnte er laut BILD für die A-Nationalmannschaft nominiert werden; ein Einsatz unter Gareth Southgate würde jedoch die engültige Entscheidung bedeuten.

Joachim Löw muss in die Offensive gehen

Der DFB erklärte zwar öffentlich Interesse an und Bemühungen um Musiala, allerdings liegt es nun an Joachim Löw, die Initiative zu ergreifen. Der Bundestrainer muss auf Musiala zugehen und ihm aufzeigen, welche Rolle er im Trikot des viermaligen Weltmeisters spielen könnte. Aufgrund seiner Vielseitigkeit könnte er unabhängig von jeglichen Formationen und Systemen nahezu überall spielen, wäre schon jetzt eine mögliche Alternative für Leroy Sané, Serge Gnabry, Kai Havertz, Ilkay Gündogan oder Leon Goretzka.

Bei der deutschen Nationalmannschaft könnte Musiala mittelfristig eine wichtige Rolle einnehmen
Bei der deutschen Nationalmannschaft könnte Musiala mittelfristig eine wichtige Rolle einnehmen / Alex Livesey - Danehouse/Getty Images

Auch wenn unklar ist, wie lange Löw noch im Amt ist und wer an seiner Stelle folgen könnte, soll die Nationalmannschaft einen neuen Anstrich erhalten, wurde daher in den vergangenen Monaten als "junge Mannschaft" tituliert, die die alte Generation nachhaltig ablösen soll. Im Zuge der Weltmeisterschaft 2010 hat Löw mit Spielern wie Manuel Neuer, Holger Badstuber, Jerome Boateng, Thomas Müller, Toni Kroos, Sami Khedira oder Mesut Özil bewiesen, dass er eine Mannschaft aufbauen und entwickeln kann - genau dieses Argument könnte er nutzen, um Musiala davon zu überzeugen, dass er beim DFB gut aufgehoben ist.

Bayern-Stars in der Nationalmannschaft könnten ein weiterer Vorteil sein

Allerdings muss auch die Perspektive im Hinblick auf Titel stimmen. Die talentierten Three Lions haben bei der Europameisterschaft in diesem und der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr bessere Aussichten auf Erfolg als die angeschlagene deutsche Nationalmannschaft. Sollte dieser Trend weiter anhalten, wäre es aus Musialas Sicht nur die logische Schlussfolgerung, den Weg im Trikot der englischen Nationalmannschaft fortzusetzen.

Es wartet also viel Arbeit auf den DFB und Löw, um Musiala zu überzeugen. Doch nicht zuletzt mit seinen Mannschaftskollegen vom FC Bayern haben die Verantwortlichen ein Ass im Ärmel, das nicht unterschätzt werden darf. In Zukunft würde der 17-Jährige auch bei der Nationalmannschaft von Manuel Neuer, Niklas Süle, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry oder Leroy Sané lernen und könnte ein engeres Verhältnis zu ihnen aufbauen. Das wäre vermutlich auch im Sinne des Rekordmeisters, dem ein gesunder Zusammenhalt und Teamgeist wichtig ist.