Kampf angenommen, Spiel gewonnen: Der VfB Stuttgart beendet gegen Mainz zwei Negativserien
Von Florian Bajus
Die Durststrecke ist vorbei: Im neunten Anlauf feierte der VfB Stuttgart seinen ersten Heimsieg in dieser Saison. Darüber freuten sich die Schwaben aber weniger als über die Art und Weise, wie der Sieg in einem intensiven Spiel gegen Mainz 05 errungen wurde.
In der Auswärtstabelle teilt sich der VfB Stuttgart mit 17 gewonnenen Punkten den zweiten Platz mit Bayer Leverkusen, auf heimischem Boden sammelte die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo vor dem Freitagsspiel gegen den FSV Mainz dagegen nur fünf Zähler und damit genau so wenige wie das Kellerkind aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt und der FC Schalke 04.
Remis sind in der Mercedes-Benz Arena überwiegend an der Tagesordnung, Niederlagen gab es lediglich gegen den SC Freiburg (2:3), den FC Bayern (1:3) und RB Leipzig (0:1). Mit den meisten seiner Gegner war der VfB im eigenen Stadion also auf Augenhöhe, ganz wollte es aber nie für einen Sieg reichen - bis Sasa Kalajdzic (55.) und Silas Wamangituka (72.) aufopferungsvollen Mainzern zwei K.o.-Schläge verpasst haben.
Einfach machten es ihnen die Mainzer aber nicht, einerseits wegen ihres hohen Anlaufverhaltens, andererseits wegen ihrer harten Gangart in den Zweikämpfen und den vielen Störfeuern, die von der Bank aus gestreut wurden. Es war ein typisches Kampfspiel, in dem Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit über Sieg oder Niederlage entscheiden - diesmal zu Gunsten des VfB.
Willensleistung des VfB Stuttgart: "Haben uns nicht den Schneid abkaufen lassen"
"Ich freue mich über den Sieg und auch darüber, dass die Mannschaft den Kampf angenommen hat, das war heute ein entscheidender Faktor in diesem Spiel", sagte Trainer Pellegrino Matarazzo auf der Pressekonferenz nach dem Spiel (via Vereinswebsite). "Wir mussten im Vorhinein, dass es nicht einfach werden wird, da Mainz sehr stark ins Pressing und ins Gegenpressing geht, zudem haben sie immer wieder unseren Rhythmus gebrochen." Ebenso entscheidend war in den Augen des 43-Jährigen aber auch, "dass wir einen Tick zwingender waren auf dem Weg nach vorne".
Auch Kalajdzic, der nach Vorarbeit von Borna Sosa per Kopf traf, hob die kämpferische Leistung hervor: "Mainz hat auch nach dem 0:2 bis zum Ende gekämpft, wir haben uns aber nicht den Schneid abkaufen lassen. Dass wir auch kämpfen können, haben wir heute gezeigt." Die Mannschaft verfüge über "eine gute Moral, und wir können kicken - wenn diese beiden Faktoren zusammenkommen", schlussfolgerte der Österreicher, "dann wird es für den Gegner schwierig."
Nicht nur aufgrund des ersten Heimsieges durften alle Beteiligten beim VfB aufatmen. In den vergangenen sieben Bundesligaspielen sammelten Matarazzo und die Seinen lediglich fünf Punkte, nach drei sieglosen Partien konnte erstmals seit dem 10. Januar (4:1 gegen Augsburg) ein Dreier eingefahren werden. Angesichts des Vorsprungs von zehn Punkten auf den Relegationsplatz bleibt der Abstiegskampf im Schwabenland kein Thema - stattdessen könnte das durchaus berechtigte Ziel ausgerufen werden, einen einstelligen Tabellenplatz zu erobern.