Verwirrung um Kaio Jorge: Schauen Juve und Milan in die Röhre?
Von Jan Kupitz
Kaio Jorge wurde in den vergangenen Wochen mit einem Abgang vom FC Santos in Verbindung gebracht. Doch nun scheint es eine Kehrtwende beim jungen Brasilianer zu geben.
Benfica, AC Milan und Juventus Turin sind laut italienischen Medien die drei Klubs, die besonders starkes Interesse an Kaio Jorge haben. Und das nicht ohne Grund: Der 19-jährige Angreifer gilt nicht nur als vielversprechendes Talent, sondern wäre ab dem 01. Januar 2022 auch noch ablösefrei zu haben.
Dachte man bislang zumindest.
Vertrag von Kaio Jorge bis 2023 gültig
Doch Sergio Canozzi, ein Mitarbeiter des FC Santos, stellt die Sachlage in einem Gespräch mit Sky Italia richtig und erklärt, dass Jorges Vertrag in Wirklichkeit zwei Jahre länger datiert ist: "Wir haben den Spieler großgezogen und die Kosten für seine Ausbildung übernommen. Der Spieler hat bei Santos einen Vertrag bis 2023, wir sprechen mit verschiedenen Vereinen und warten auf Angebote."
Das Missverständnis über die Vertragslänge scheint in den Regularien der verschiedenen Verbände begründet zu sein. Denn als Jorge seinen aktuellen Vertrag unterschrieb, war er gerade einmal 16 Jahre jung - in diesem Alter ist es Spielern eigentlich untersagt, Kontrakte zu unterschreiben, die länger als drei Jahre gültig sind.
In Brasilien laufen die Uhren jedoch anders: Laut Sky Italia lässt der brasilianische Fußballverband auch Fünfjahresverträge bei Minderjährigen zu. Die FIFA soll, wie der brasilianische Klub mitteilte, "die Entscheidungen der Verbände respektieren". Daher scheint Jorges Vertrag tatsächlich bis 2023 gültig zu sein.
Dennoch wäre der FC Santos prinzipiell offen für einen Verkauf des 19-jährigen Angreifers - sofern denn die Kohle stimmt. "Wir wollen den Transfer von Kaio Jorge nicht verhindern, aber wir warten auf Vorschläge. Wir sprechen mit Juve, ich selbst habe zweimal mit Cherubini [Sportkoordinator bei Juventus, Anm.] gesprochen und ihm gesagt, dass er, wenn er mit Santos sprechen will, dies mit unserem Verbindungsmann Marcelo Galan tun kann, der in Italien ist", erläutert Canozzi.
"Benfica hat ein Angebot unterbreitet, das vom Agenten nicht angenommen wurde. Es könnte noch erhöht werden, aber Benfica hat Probleme mit dem, was mit dem Präsidenten passiert ist [Rücktritt wegen Betrugsaffäre, Anm]. Wir haben es vorgezogen, mit Italien zu verhandeln, wohin der Spieler gerne wechseln würde."
Auch die AS Monaco soll laut Angaben des Santos-Mitarbeiters Interesse am Spieler haben, doch "andere konkrete Angebote liegen uns nicht vor. Wir wissen, dass Kaio in Europa mehr als 20-25 Millionen Euro wert ist. In einer normalen Situation hätte ich ihn bereits für diesen Betrag verkauft, ohne dass mir ein Agent seltsame Dinge vorschlägt. Im Moment ist es schwierig, diesen Betrag zu bekommen. Ein Angebot von 15 Millionen Euro würde in Betracht gezogen werden", schloss er.