Die Kaderbaustellen bei Eintracht Frankfurt im Check

Eintracht Frankfurt will sich in der zweiten Saison unter Trainer Dino Toppmöller steigern. Im bisherigen Transfer-Sommer ging es am Main bereits heiß her, doch einige Lücken sollten bis Ende August noch gefüllt werden. Wir blicken auf den Eintracht-Kader und wo die Baustellen liegen.
Dino Toppmöller geht in seine zweite Saison bei Eintracht Frankfurt
Dino Toppmöller geht in seine zweite Saison bei Eintracht Frankfurt / Quality Sport Images/GettyImages
facebooktwitterreddit

Eintracht Frankfurt will in der kommenden Saison wieder um die europäischen Plätze mitspielen. Obwohl auch im Vorjahr Rang sechs und damit die direkte Qualifikation für die Europa League erreicht wurde, konnten die Hessen mit der vergangenen Saison kaum zufrieden sein. Vor allem in der Rückrunde zeigten die Hessen große Schwächen und verteidigten den sechsten Platz vor allem deshalb, weil die Konkurrenz hinter der Eintracht ebenfalls keine Konstanz aufweisen konnte.

So wurden im Sommer einige Transfers getätigt. Mit Can Uzun sicherte sich Sportchef Markus Krösche frühzeitig das wohl größte Juwel der 2. Liga, zudem wurden mit Krisztian Lisztes und Oscar Höjlund zwei weitere Talente an Bord geholt. Auch Aurele Amenda, Rasmus Kristensen und Leihrückkehrer Igor Matanovic sind auf den ersten Blick vielversprechend.

Durch den Abgang von Willian Pacho zu PSG ist kurz vor Saisonbeginn jedoch eine Lücke in der Abwehrreihe entstanden, die es schnellstmöglich zu schließen gilt. Doch nicht nur in der Innenverteidigung könnte es noch zu einem Transfer kommen.

Tor und Abwehr

Tor

  • Kevin Trapp
  • Kaua Santos
  • Jens Grahl

Zwischen den Pfosten ist die Eintracht gut besetzt. Mit Kevin Trapp gibt es nach wie vor eine klare Nummer eins. Der 34-Jährige ist nicht nur wegen seiner Stärken im Kasten, sondern auch als Führungsspieler unverzichtbar. Mit Kaua Santos hat Trapp aber eine junge und ehrgeizige Nummer zwei im Nacken, die in den nächsten Jahren versuchen wird, ihm immer näher zu kommen. Mit Jens Grahl verfügt die SGE zudem über eine erfahrene Nummer drei.

Fazit: Zwischen den Pfosten wird in Frankfurt diesen Sommer nichts mehr passieren.

Abwehr

Innenverteidiger

  • Robin Koch
  • Tuta
  • Aurele Amenda
  • Jerome Onguene
  • Davis Bautista

Obwohl die Eintracht auch nach dem Abgang von Willian Pacho auf dem Papier noch über fünf Innenverteidiger verfügt, ist das Abwehrzentrum die größte Baustelle im Kader. Da Dino Toppmöller gerne mit einer Dreierkette spielen lässt und Aurele Amenda weiterhin verletzt ausfällt, fehlt neben Robin Koch und Tuta noch ein starker dritter Spieler. Medienberichten zufolge soll in Kürze Konstantinos Koulierakis von PAOK Saloniki kommen. Für den 20-jährigen Griechen sollen die Frankfurter zehn Millionen Euro Ablöse zahlen. Auch Felix Uduokhai (FC Augsburg) gilt als Kandidat.

Fazit: Mit Koulierakis würde die Eintracht die letzte große Baustelle im Kader füllen. Für Toppmöllers Spielsystem sind drei potenzielle Stamm-Innenverteidiger notwendig. Wird Amenda wieder fit, dann dürfte hier ein spannender Konkurrenzkampf entstehen. Bis dahin bietet sich es für Toppmöller aber an, lieber auf eine Viererkette mit zwei Innenverteidigern zu setzen.

Außenverteidiger

  • Niels Nkounkou
  • Nathaniel Brown
  • Rasmus Kristensen
  • Aurelio Buta
  • Timothy Chandler

Nimmt man Junior Dina-Ebimbe hinzu, dann verfügt die Eintracht über insgesamt sechs Außenverteidiger. Nach dem Abgang von Linksverteidiger Philipp Max werden sich auf der linken Seite Niels Nkounkou und Neuzugang Nathaniel Brown um einen Stammplatz streiten. Auf der rechten Seite gilt Rasmus Kristensen als Favorit, könnte aber vor allem von Dina-Ebimbe verdrängt werden, wenn sich für ihn kein Platz im Mittelfeld findet. Während Buta eher auf dem Abstellgleis steht, ist Chandler vor allem abseits des Platzes wichtig für das Team.

Fazit: Die Eintracht muss bis Ende August möglichst noch einen Außenverteidiger abgeben. Da es für Aurelio Buta eng wird, dürfte der Portugiese hier Abschiedskandidat Nummer eins sein.


Mittelfeld

Sechser/Achter

  • Ellyes Skhiri
  • Hugo Larsson
  • Oscar Hojlund
  • Marcel Wenig
  • Mehdi Loune
  • Harpreet Ghotra
  • Noah Fenyö

Mit Ellyes Skhiri und Hugo Larsson bleibt die Doppelsechs auch in der kommenden Saison unangefochten. Dahinter dürfen sich Neuzugang Oscar Hojlund und der eigentlich offensivere Mario Götze Hoffnungen auf Einsätze machen. Dazu gibt es zahlreiche Talente, die aber eher in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln oder noch auf eine Leihe hoffen dürften.

Fazit: Auf der Sechs sollte sich bei der Eintracht noch etwas tun. Mit Ellyes Skhiri haben die Hessen nur einen echten Abräumer im Kader, was definitiv zu wenig ist, zumal die Dreifachbelastung anhält. Sollte sich der Tunesier verletzen, droht ein großes Problem.

Offensives Mittelfeld/Flügelspieler

  • Fares Chaibi
  • Can Uzun
  • Junior Dina-Ebimbe
  • Jean-Matteo Bahoya
  • Ansgar Knauff
  • Mario Götze
  • Krisztian Lisztes
  • Faride Alidou
  • Junior Awusi

Hinter den Stürmern stehen bei der Eintracht gleich neun (!) Spieler im Kader, von denen im Normalfall nur zwei zum Einsatz kommen dürften. Mit Chaibi, Uzun, Dina-Ebimbe, Bahoya und Götze haben fünf von ihnen auch Startelfambitionen, während Knauff und Lisztes eher von der Bank kommen dürften. Für Faride Alidou ist nach seiner durchwachsenen Leihe beim 1. FC Köln kein Platz mehr.

Fazit: Von den vielen Offensivspielern sollte sich die Eintracht noch von mindestens einem trennen, sonst könnte es aufgrund des Überangebots zu Spannungen kommen. Vor allem für Alidou hoffen die Frankfurter noch einen Abnehmer zu finden. Sollte ein passendes Angebot kommen, würde Krösche sicher auch über Dina-Ebimbe sprechen, der zwar flexibel einsetzbar, aber nirgends wirklich gesetzt ist.


Sturm

Mittelstürmer

  • Omar Marmoush
  • Hugo Ekitike
  • Igor Matanovic
  • Anas Alaoui

Im Sturm hat die Eintracht mit Marmoush, Ekitike und Matanovic gleich drei Hoffnungsträger, die sich einen spannenden Konkurrenzkampf liefern dürften. Sollte Toppmöller wie erwartet mit zwei Spitzen spielen, ist wohl nur Marmoush gesetzt, auf der anderen Position hat Matanovic gegenüber Ekitike aktuell leichte Vorteile.

Fazit: Im Sturm ist die Eintracht bestens besetzt. Hier dürfte allenfalls Bedarf entstehen, wenn Marmoush noch in die Premier League wechselt.


Das Eintracht-Baustellen-Fazit

Der Kader von Eintracht Frankfurt ist vor der Saison fast schon zu üppig besetzt. Vor allem in der Offensive könnte es zu Unruhen kommen, da mehrere Stars zwangsläufig auf der Bank sitzen werden. Etwas dünner sieht es auf der Sechs und in der Innenverteidigung aus. Für diese Positionen könnte Krösche noch jeweils einen neuen Spieler verpflichten.


manual