Kader zu klein? Werder reagiert auf Kritik von Ole Werner

Schon seit Längerem hadert Ole Werner mit der Kadergröße von Werder Bremen. Nach der Niederlage gegen RB Leipzig gab es erneute Kritik von ihm. Die Verantwortlichen erkennen das Problem und betonen, dass es keinerlei Unstimmigkeiten gibt.

Es erinnert ein wenig an Eintracht Frankfurt, wie Ole Werner ab und zu mit dem ihm zur Verfügung stehenden Kader hadert. Durch manch eine Verletzung musste der Trainer von Werder Bremen schon mehrfach experimentieren, seine Aufstellung umbauen und Kompromisse eingehen. So manche Äußerung ist in der Sache durchaus mit dem Klagen von Oliver Glasner zu vergleichen.

"Der Gegner wirft alles nach vorne und bringt noch einmal mehr Qualität von der Bank. Jeden Wechsel, den wir vornehmen, nehmen wir momentan eigentlich nur vor, weil Spieler verletzt sind oder irgendetwas anzeigen", hatte Werner nach der späten Niederlage gegen RB Leipzig moniert. Erneut: Ihm scheint der Kader zu klein, zu dünn aufgestellt.

Dieses Problem war bereits vor dem Anpfiff offensichtlich geworden: Bis zu 20 Spieler darf ein Klub in der Bundesliga für ein Spiel mitnehmen. Werder bekam gerade einmal 18 Mann zusammen.

"Gibt keine Unstimmigkeiten": Fritz reagiert auf Kritik von Werner

So ist die neuerliche Aussage von Werner durchaus als Kritik zu verstehen. Sowohl an der Kaderplanung, als auch an seinen Einwechselspielern. Nach einem großen Vertrauen in seine Ersatzbank klang das nämlich nicht gerade.

Dass der Verein extra eine Presserunde einberufen hatte, damit sich Clemens Fritz zu diesem Thema äußern und es wieder einfangen konnte, unterstreicht die Brisanz.

"Wir sind aktuell personell schon arg gebeutelt. Es tut uns extrem weh, wenn bei uns fünf Kaderspieler ausfallen. Aber das tut jeder Mannschaft weh", versuchte Fritz es mit einem Erklärungsversuch (via Deichstube). Werder habe schlichtweg "wirtschaftliche Bedingungen, an die wir uns halten müssen", betonte er im Hinblick auf das zu Saisonbeginn eingegangene Risiko.

Genau mit diesem Punkt ruderte auch Werner selbst zurück. Wenn man Spieler wie Niclas Füllkrug oder Mitchell Weiser haben und halten möchte, "also solche Jungs, die oft den Unterschied machen", könne ein 28-Mann-Kader einfach nicht finanziert werden, so der Coach. Das sei auch nichts, "wofür du dich als Werder Bremen schämen musst".

Angesichts dieser von Werner wieder entschärfenden Aussage fiel es Fritz auch leichter, die interne Harmonie zu betonen: "Wenn du ein Spiel so spät verlierst, dann kann das ein Thema werden. [...] Doch es ist nicht so, wie ich gelesen habe, dass wir aufpassen müssen, wieder in eine Richtung zu gehen. Wir gehen die ganze Zeit in eine Richtung. Es gibt keine Unstimmigkeiten. Wir ziehen an einem Strang, wir sind in einem guten Austausch."

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Und an dieser Stelle endet auch der Vergleich mit Glasner und Frankfurt. Denn bei den Hessen scheint es zwischen Markus Krösche und dem teils klagenden Trainer gekriselt zu haben. Das ist, so betonte es Fritz ganz deutlich, an der Weser nicht der Fall.