Kabak entschuldigt sich für Spuck-Attacke gegen Augustinsson
Von Janne Negelen

Mit 1:3 verlor Schalke 04 das wegweisende Spiel gegen Werder Bremen. Für die komplette Mannschaft war es ein gebrauchter Tag. Vor allem Verteidiger Ozan Kabak war aber völlig von der Rolle. Für eine Aktion musste er sich nach dem Spiel entschuldigen.
Einen solchen Auftritt von Ozan Kabak hatten wohl selbst die größten Kritiker des 20-Jährigen noch nie gesehen. Der Türke war oft komplett neben sich, leistete sich etliche Fehler und ließ sich zu einer groben Unsportlichkeit hinreißen.
Nachdem Kabak schon an der Entstehung des 0:1 beteiligt war, rumpelte er Werders Ludwig Augustinsson an der Seitenlinie um. Beim Foul blieb es aber nicht. Wie die Fernsehbilder des Übertragungsdienstes sky zeigten, spuckte er dann in die Richtung des am Boden liegenden Schwedens. Aus den Aufnahmen wurde nicht ganz klar, wie beabsichtigt die Aktion des Youngsters war.
Wagner stellt sich hinter Kabak
"Ich möchte mich bei Ludwig Augustinsson entschuldigen. Es war keine Absicht, die Sicht von Außen täuscht. Ich habe so etwas noch nie gemacht und werde es auch niemals tun, da es einfach unsportlich ist", so der Schalker via twitter. Die Reaktion der Anhänger waren nur wenig verständnisvoll.
Leider sieht es nicht so aus. Du bespuckst deinen Gegenspieler schon bewusst. Echt enttäuschend, auch wenn du frustriert bist.
— Yafes Y. (@king_of_norge) September 26, 2020
"Dies war sehr unglücklich. In jedem Fall, Entschuldigung an Ludwig", so Kabak abschließend. Ob es nun unüberlegtes Verhalten oder einfach nur die Klimax des Schalker Dauerfrustes war: eine solche Art und Weise gehört auf keinen Fußballplatz. Das meinte auch Florian Kohfeldt. "Ich weiß, dass die Situation auf Schalke unruhig ist. Aber das ist ein Unding und eine klare Rote Karte", so der Coach nach dem Spiel.
Rückendeckung erhielt der 20-Jährige zumindest von seinem eigenen Trainer. "Es sieht auf jeden Fall unschön aus, aber ich kenne Ozan. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass das keine Absicht war. Das ist ein unglückliches Bild. Aber Ozan ist keiner, der jemanden absichtlich anspuckt. Ich werde erstmal mit ihm sprechen."
Wirklich überzeugend klingt die Aussage von David Wagner nicht wirklich. Die brodelnde Situation auf Schalke wird in jedem Fall noch unruhiger. Der Bruch ist absehbar, denn nun geht die Krise über das Sportliche hinaus. "Das ist nicht Fairplay", wie auch Augustinsson weiß. Bei Königsblau herrscht schon lange Alarmstufe Rot.