Juventus Turin bezwingt Freiburg: Die Tops & Flops des Spiels
Von Dominik Hager
Der SC Freiburg hat das Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin verdientermaßen mit 0:1 verloren. Angel Di Maria brachte die überlegenen Italiener in Führung. Zwar gelang Höler der Ausgleichstreffer, jedoch lag zuvor ein Handspiel von Matthias Ginter vor. Wir blicken auf die Tops & Flops des Spiels.
Juventus Turin
Top: Starker Auftritt bis zur 1:0-Führung
Juve begann wie die Feuerwehr und erspielte sich bereits in der ersten Halbzeit Chance um Chance und ließ überhaupt nichts zu. Bis zur 1:0-Führung war klar zu sehen, dass die Turiner richtig heiß auf die Partie waren und es in der Europa League allen beweisen wollen. Diese Mentalität gepaart mit der individuellen Klasse der Juve-Akteure machte es dem SC schon sehr schwer. Gewissermaßen musste man das aber erwarten, da die Europa League womöglich die einzige Chance ist, sich trotz der 15 Punkte Abzug in der Serie A für die Champions League zu qualifizieren. Dafür bräuchte es den Titelgewinn.
Top: Angel Di Maria
Der Argentinier ist trotz seiner 35 Jahren noch immer absolute Weltklasse. Der Offensiv-Künstler war in der ersten Halbzeit fast an jedem Juve-Angriff beteiligt und legte seine fußballerische Qualität in die Waagschale. Demnach kam es auch nicht überraschend, dass es Di Maria war, der den Treffer zum 1:0 erzielte. Dieser Spieler strotzt einfach vor Qualität und ist noch kein bisschen müde.
Flop: Verwaltungs-Modus nach Führung
Nach der Führung ließ Juventus ordentlich die Zügel schleifen. Damit brachten sich die Italiener selbst aus dem Rhythmus. Insbesondere zwischen der 55. und 80. Minute war Juve zu sehr im Verwaltungs-Modus und ließ damit die Freiburger besser ins Spiel kommen. Der wegen eines Handspiels zurückgepfiffene Treffer von Höler war bezeichnend für die lasche Phase Mitte der zweiten Halbzeit. So verdient der Sieg auch war, die zu große Passivität in so mancher Phase hätte das Spiel zum Kippen bringen können.
Flop: Zu knappes Endergebnis
Betrachtet man die gesamten 90 Minuten muss man schon sagen, dass das 1:0 für Juventus Turin ein zu knapper Sieg ist. Die Alte Dame war in eigentlich allen Belangen überlegen und hätte definitiv mehr Tore machen können. Hierbei spielte aber die Chancenverwertung nicht mit. Demnach kann sich der Serie-A-Klub seiner Sache im Rückspiel nicht sicher sein. Hätte man nach der Führung weitergespielt, wäre das Ruhepolster jetzt wohl größer. Bei 20:1 Schüssen muss schlichtweg zumindest ein 2:0 stehen.
SC Freiburg
Top: Lange die Null gehalten
Der SC Freiburg geriet schon in der ersten Halbzeit gehörig unter Druck und ließ auch immer wieder Chancen zu. Trotzdem gelang es der Abwehrkette und Torhüter Flekken, die ein oder andere gute Gelegenheit zu verhindern. Demnach hielt die Null immerhin bis zur zweiten Halbzeit, wo sich die individuelle Qualität der Italiener doch durchsetzte. Mit einer gut eingestellten und gut strukturierten Elf konnte der SC aber Schlimmeres verhindern.
Top: Gute Reaktion nach dem Rückstand
Nach der sehr passiven ersten Halbzeit kam der SC Freiburg besser in die Partie und traute sich auf dem Weg nach vorne mehr zu. Dies wäre fast auch mit einem Treffer von Höler belohnt worden, jedoch lag im Vorfeld ein Handspiel von Ginter vor. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass eine mutige Spielweise nach vorne den Freiburgen deutlich besser steht als die Passivität in Hälfte eins.
Flop: In der ersten Halbzeit zu destruktiv
Die Freiburger fanden bis zum Rückstand in der Offensive überhaupt nicht statt. Die Breisgauer fanden sich ausschließlich in der Defensive wieder und konnten nicht mal ansatzweise gefährliche Konter setzen. So viel Passivität ohne einem Hauch von Entlastung müdet eigentlich fast zwangsläufig früher oder später in einem Gegentor. Genauso kam es dann auch. Beispielhaft für die harmlose Offensive ist sicherlich auch die Expected-Goals-Statistik von 0,05 Toren. Hierbei ist zwar das Handtor nicht miteinbezogen, jedoch ist ein einziger Schuss in 90 Minuten ziemlich katastrophal.
Flop: Zu ungenaue Zuspiele
Freiburg konnte sich trotz einer mutigeren Vorstellung in der zweiten Halbzeit kaum Chancen erspielen. Dies lag vor allem an der mangelnden Präzision bei Flanken und Pässen. Die Nationalspieler Grifo und Günter wären hierbei insbesondere zu erwähnen. Beide können deutlich genauere Bälle spielen, als sie es über 90 Minuten gezeigt haben.