Alvaro Morata spielt trotz Grippeerkrankung und wird ohnmächtig
Von Florian Bajus
Bei der 1:2-Niederlage von Juventus Turin gegen den FC Porto entschied sich Juve-Coach Andrea Pirlo nach etwas mehr als einer Stunde für eine Einwechslung von Alvaro Morata. Der anschließende Bericht auf der Pressekonferenz nach dem Spiel über den Gesundheitszustand des Spaniers klang allerdings verantwortungslos statt heldenhaft - denn Morata spielte trotz einer Grippeerkrankung.
Alvaro Morata ist unbestritten ein wichtiger Faktor für Juventus Turin. Der Rückkehrer, der bereits von 2014 bis 2016 für den italienischen Serienmeister gespielt hat und für diese Saison von Atlético Madrid ausgeliehen wurde, erzielte in bisher 28 Pflichtspielen 13 Tore und bereitete zehn weitere Treffer vor.
Nachdem er noch am Wochenende bei der 0:1-Niederlage gegen die SSC Neapel 90 Minuten durchgespielt hat, vertraute Andrea Pirlo in der Startformation des Champions-League-Spiels gegen den FC Porto auf Dejan Kulusevski und Cristiano Ronaldo in der Sturmspitze. Morata wurde erst in Minute 63 eingewechselt und kam für Weston McKennie aufs Feld, die erneute Pleite konnte der Torjäger allerdings nicht verhindern.
Mit sechs Toren in sieben Champions-League-Spielen ist Morata einer der Schlüsselspieler Juves im bisherigen Turnierverlauf, und ganz generell ist es nachvollziehbar, dass Pirlo bei einem Rückstand offensiver wechselt. Allerdings offenbarte der frühere Mittelfeldspieler, dass Morata an einer Grippeerkrankung leidet und nach dem Spiel ohnmächtig wurde.
"Er war seit ein paar Tagen nicht in Bestform und hat sich von seiner Grippe noch nicht erholt. Er kam rein, als er gebraucht wurde, aber nach dem Spiel musste er sich hinlegen und wurde kurz ohnmächtig, ihm war ein bisschen schlecht. Man kann sagen, er war am Limit", sagte Pirlo laut Sport Bild auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Mit der Gesundheit der Spieler spielt man nicht
In Anbetracht dessen war es äußerst unverantwortlich, den 28-Jährigen einzuwechseln. Unabhängig von der Bedeutung eines Spiels sollte nicht mit der Gesundheit der Spieler gespielt werden - zumal bei einem grippalen Infekt und selbst bei einer Erkältung die Gefahr einer Herzmuskelentzündung besteht.
Sollte es Morata in den kommenden Tagen wieder besser gehen, wäre er noch einmal glimpflich davongekommen. Allerdings sollten weder er noch Pirlo die Ereignisse nach dem Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Beide wären gleichermaßen angeraten, sich zuallererst auf die Genesung zu konzentrieren - denn erst, wenn Morata wieder gesund ist, kann er voll angreifen.