Julian Nagelsmann äußert sich zu Bayern-Gerüchten
Von Simon Zimmermann
Julian Nagelsmann hat sich zu den Aussagen von Lothar Matthäus geäußert, wonach er sich bereits in Gesprächen mit dem FC Bayern befinde. Der Leipzig-Coach stellte deutlich klar, dass das nicht stimmt. In Bezug auf seine Zukunft blieb er dagegen weniger eindeutig.
RB Leipzig eröffnet am Freitag mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim den 29. Bundesliga-Spieltag. Dann wollen die Roten Bullen mit einem Sieg den Druck auf den FC Bayern erhöhen und zumindest über Nacht den Rückstand auf zwei Zähler verkürzen. Schließlich muss der Rekordmeister nach der großen Enttäuschung von Paris zum Tabellendritten nach Wolfsburg.
Doch das Duell im Meister-Kampf scheint aktuell nicht die einzige Verbindung zwischen den Klubs zu sein. Es geht - wie so häufig dieser Tage im deutschen Oberhaus - um die Trainerposition. Die Spekulationen um einen Abgang von Hansi Flick beim FC Bayern sind längst nicht mehr aufzuhalten und werden erst bei einer endgültigen Entscheidung beendet sein.
Als logischer Nachfolger betrachten viele Julian Nagelsmann. Lothar Matthäus lehnte sich nach dem Champions-League-Aus der Bayern sogar soweit aus dem Fenster, dass er erklärte, es habe bereits Gespräche über finanzielle Rahmenbedingungen gegeben.
"Bayern München hat sich mit [Julian] Nagelsmann schon ein bisschen unterhalten, auch über wirtschaftliche Dinge, so viel man weiß."
- Lothar Matthäus, Sky
Nagelsmann beteuert: Kein Kontakt zum FC Bayern
Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die TSG nahm Nagelsmann Stellung zu den Matthäus-Aussagen. "Es gab und gibt keine Gespräche. Dies gilt auch für die Berater", stellte Nagelsmann klar.
Kling nach einem Dementi - das in Wirklichkeit aber überhaupt keines ist. Auch wenn Nagelsmann zudem auf seinen bis 2023 gültigen Vertrag hinwies. Zum einen, ist die Vertragslaufzeit im heutigen Fußballgeschäft keine feste Richtlinie mehr. Zum anderen, hat man bei Adi Hütter zuletzt gesehen, was selbst vermeintlich eindeutige Bekenntnisse zu einem Klub wenige Wochen später wert sind.
Aus eben jenem Grund bzw. wegen Hütters Negativ-Beispiel wollte Nagelsmann kein ultimatives 'Ja' oder 'Nein' zu einem RB-Verbleib abgeben.
Bericht: Nagelsmann-Gespräche im Zuge des Upamecano-Deals
Nach Bild-Infos hat Nagelsmann aber bislang tatsächlich noch nicht mit dem FC Bayern gesprochen - weder direkt, noch indirekt über seinen Berater. Allerdings ist der 33-Jährige bei derselben Berater-Agentur wie Dayot Upamecano (Sports360). Bei den Verhandlungen zum Transfer des Verteidigers sei über Nagelsmann und dessen Situation gesprochen worden.
Hansi Flick bekam Wind davon, so die Bild weiter. Und war natürlich nicht sehr glücklich darüber. Klar scheint, Hasan Salihamidzic würde Nagelsmann lieber früher als später beim FC Bayern sehen. Der Unterstützung von Ehren-Präsident Uli Hoeneß darf er sich dabei gewiss sein. Hoeneß verhandelte schon 2015 mit Nagelsmann und ist seither hellauf begeistert.
Karl-Heinz Rummenigge dagegen soll den RB-Coach noch nicht bereit sehen für den FC Bayern. Der Vorstandschef war nicht in die Gespräche über Nagelsmann im Zuge des Upamecano-Deals eingebunden. Da Rummenigge Ende des Jahres Schluss macht, dürfte die Entscheidung ohnehin bei Salihamidzic und auch Oliver Kahn liegen. Doch ähnlich wie in der Causo Brazzo-Flick weiß man auch beim Thema Nagelsmann noch nicht wirklich, wie sich der "Titan" positioniert.