Diese mutige Nagelsmann-Ansage brachte das DFB-Team ins Rollen
Von Dominik Hager
Es ist gerade mal ein Monat vergangen, seitdem Julian Nagelsmann dem DFB-Team den Topnation-Status im Interview mit dem Spiegel aberkannt hat. "Wir müssen unser Statusdenken abstellen. Wir reden uns ein, Deutschland sei eine Topfußballnation, obwohl wir seit Jahren Misserfolge erleben. So kommt man nicht zurück in die Erfolgsspur. Wir müssen endlich anfangen, Fußball wieder zu arbeiten", erklärte er.
Beim 2:0-Erfolg gegen die Franzosen zeigte sich das Team wie verwandelt und schaffte es, sowohl Fußball wieder zu arbeiten, als auch spielerisch zu zelebrieren.
Während Nagelsmann mit seinen Worten gegenüber dem Spiegel nach außen die Erwartungshaltung dämpfen wollte, sprach er in der Ansprache vor dem Frankreich-Spiel sogar vom EM-Titel. "Wenn wir ins Rollen kommen, können wir Europameister werden", versuchte er seine Männer laut BILD-Bericht zu motivieren. Ein Schachzug, der ideal aufgegangen ist, wie der in allen Bereichen überzeugende Sieg gegen Frankreich bewies.
Nagelsmann will Euphoriewelle entfachen: Warnung vor Arroganz-Anfall
Ein derartig souveräner Auftritt gegen ein Top-Team war in Hinblick auf die Stimmung vor der Heim-EM absolut wichtig. In den letzten Monaten und Jahren hatte das DFB-Team schließlich zahlreiche Sympathien verspielt und sich im Herbst gegen Österreich und die Türkei blamiert.
Nun möchte Julian Nagelsmann den Sieg nutzen und eine Euphoriewelle starten. Spieler und Fans müssen den Schwung mitnehmen, um mit einem ganz anderen Gefühl zur Heim-EM zu fahren als es beispielsweise noch in Katar der Fall gewesen war.
Der Bundestrainer wurde nach dem Erfolg gegen die Franzosen auch ernst und nahm sein Team in die Pflicht. "Wir sollten jetzt nicht arrogant werden", forderte er.
So überzeugend und wertvoll der Sieg auch war, gilt eben auch hier das Prinzip: "Eine Schwalbe macht noch lange keinen Sommer."
Testspiel gegen die Niederlande wird wegweisend
Es darf schließlich nicht vergessen werden, dass das DFB-Team auch in den vergangenen Monaten immer wieder Lichtblicke verzeichnete, wie beispielsweise beim 2:1 gegen Frankreich unter Rudi Völler und dem 3:1 gegen die USA beim Debüt von Julian Nagelsmann. Auf die beiden Erfolge folgte prompt ein herber Dämpfer.
Nun gilt es, beim Spiel gegen die Niederlande am Dienstagabend an den Erfolg aus dem jüngsten Frankreich-Spiel anzuknüpfen. Nur so kann es gelingen, dass die Atmosphäre im Land langfristig ins Positive kippt und das Heim-Turnier auch stimmungstechnisch ein echtes Highlight wird.
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