Brandt mit Warnung für BVB-Fans: "Kein Riesensprung von heut auf morgen"
Von Jan Kupitz
Der BVB hat derzeit mächtig mit sich und seiner Form zu kämpfen. Julian Brandt stellt die Fans darauf ein, dass keine prompte Besserung zu erwarten sei - vielmehr scheinen die Schwarzgelben Geduld mitbringen zu müssen.
Nach zuvor nur zwei Siegen aus acht Pflichtspielen ist dem BVB unter der Woche der Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale geglückt. Wirklich zufrieden war und ist man in Dortmund aber dennoch nicht - denn der Sieg gegen Hannover 96 war schmeichelhaft, der Zweitligist mit den Schwarzgelben mindestens auf Augenhöhe. Die Borussia konnte sich insbesondere bei Schlussmann Gregor Kobel für den Erfolg bedanken.
Dementsprechend herrscht beim BVB vor dem Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart auch keinerlei Aufbruchstimmung. Schwarzgelb ist nach wie vor ein gutes Stück von dem entfernt, wie man eigentlich spielen möchte. Laut Julian Brandt sei dies aber keine Frage der Motivation, wie es den BVB-Kickern immer wieder vorgeworfen wird.
"Ich glaube, dass die grundsätzliche Motivation bei jedem drin ist. Ich glaube, dass sich das bei dem einen oder anderen im Ausdruck unterscheidet. Jeder zeigt das anders. Trotz alledem weiß ich nicht, ob das so ein Motivations-Thema ist", bemerkte der Blondschopf im Interview mit Sky. "Es ist dann am Ende ein bisschen auch einfach gegenzuhalten."
Viele Widerstände für den BVB
Brandt betonte, dass sein Team momentan auf viele verschiede Widerstände treffe. "Ob das eine Mannschaft ist, die hinten tief drinsteht, ob sie aggressiv ist, ob das eine Mannschaft ist, wie jetzt als Beispiel Manchester City in der Champions League, die natürlich extrem gut angreifen. Und das ständige über 90 Minuten Widerstand leisten. Das ist, glaube ich, ein extremes Thema bei uns momentan", machte er als Problem aus.
Seiner Meinung nach dauere es noch ein wenig, bis der BVB wieder in Top-Form aufläuft - eine schnelle Besserung sollte man nach seinen Worten nicht erwarten. "Natürlich ist es nicht so, dass von heut auf morgen der Riesensprung kommt", unterstrich er. "Aber Schritt für Schritt muss es uns wieder gelingen."
Was er meint: Zwei Säulen, wo der BVB "echt drauf aufpassen" müsse, sie wiederzufinden: "Neben den fußballerischen Qualitäten, die wir langsam wieder versuchen müssen auf dem Platz zu bringen, der Spaßfaktor - wir müssen den Funken wieder auf die Fans überspringen lassen."
Brandt ist "reifer geworfen"
Mit seinen persönlichen Leistungen zeigte sich Brandt insgesamt zufrieden, wenngleich er bemerkte, dass es "auch bei mir das ein oder andere Thema [gibt], an dem ich arbeiten kann". Dennoch, so betonte der Mittelfeldspieler, sei er "ein Stück reifer geworden in meiner ganzen Art und Weise Fußball zu spielen". Zudem agiere er nun aktiver - mit und gegen die Ball, wie er unterstrich.
"Nach meinem Gefühl habe ich dieses Jahr noch ein paar mehr Balleroberungen als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Dementsprechend fühle ich mich grundsätzlich gut", so der 26-Jährige, der in dieser Saison zu den BVB-Spielern mit den meisten Einsatzminuten gehört und bereits auf vier Scorerpunkte in der Bundesliga kommt.
"Mein Körper macht das bislang alles ganz gut mit und da gibt es sicherlich wie gesagt noch ein paar Schrauben, die lassen sich noch weiter verstellen. Aber alles mit der Zeit", so Brandt. Die BVB-Fans scheinen also erstmal noch Geduld mitbringen zu müssen.