Julian Brandt und der BVB: Ein Traum-Flirt ohne Zukunft
Von Simon Zimmermann
Der BVB ist unzufrieden, Julian Brandt auch. Im Sommer könnte die Trennung erfolgen. Die Dortmunder Verantwortlichen haben bereits ein Preisschild festgelegt.
Quo vadis, Julian Brandt? Den 24-Jährige sucht man im DFB-Aufgebot für die kommenden WM-Qualifikationsspiele vergeblich. Und auch in der Dortmunder Startelf ist der Name 'Brandt' nicht gerade häufig zu lesen. Bislang - so klar muss man das sagen - hat der Offensiv-Allrounder beim BVB enttäuscht.
Dabei waren die Hoffnungen groß, als Schwarz-Gelb im Sommer 2019 den Hochveranlagten für 25 Millionen Euro aus Leverkusen verpflichtete. Viele sprachen sogar von einem echten Schnäppchen, angesichts des Talents und der gezeigten Darbietungen des 35-fachen Nationalspielers bei der Werkself.
Gezündet hat Brandt beim BVB aber nur in sehr unregelmäßigen und großen Abständen. Erste Wahl war er meist unter Lucien Favre nicht - und erst recht nicht unter Nachfolger Edin Terzic. Schon im Winter gab es deshalb Gerüchte um einen Abschied. Ein passendes Angebot soll allerdings nicht vorgelegt haben.
BVB würde Brandt für rund 25 Millionen Euro ziehen lassen
Denn die Borussia fordert in etwa den Preis, den man vor knapp zwei Jahren selbst bezahlt hatte. Mitten in der Corona-Krise und nach zwei recht erfolglosen Spielzeiten dürfte es nicht einfach werden, einen passenden Abnehmer zu finden. Klar ist aber, sollte ein Klub um die 25 Millionen Euro auf den Tisch legen, würde man Brandt ziehen lassen. Und auch der 24-Jährige selbst würde dann wohl einen Abschied bevorzugen (Vertrag bis 2024) - so berichtet am Freitagnachmittag auch die Bild.
Nach mageren vier Torbeteiligungen in 35 Pflichspiel-Einsätzen der laufenden Saison hat man in Dortmund die Hoffnungen aber noch nicht ganz aufgegeben. "Wir hoffen, dass er da weitermachen kann. Im Training schießt er uns regelmäßig die Netze kaputt. Wir hoffen, dass er jetzt mehr Mut dadurch hat", erklärt Edin Terzic der Bild. Zuletzt war ein leiser Formanstieg erkennbar. Bis zum Sommer müsste dieser aber noch viel deutlicher (und konstanter) werden, damit der BVB von seinen Verkaufs-Gedanken abrückt.
Gut möglich also, dass Brandt seine letzten Wochen in Schwarz-Gelb erlebt - und auch, dass er im Sommer viel Zeit hat, sich nach einem neuen Klub umzuschauen...