Jovic-Rückkehr zur Eintracht: Schnäppchen oder Risiko?
Von Christian Gaul
In Kürze wird die Rückkehr von Luka Jovic zu Eintracht Frankfurt bekanntgegeben, als Ersatz für den nach Brügge abgewanderten Bas Dost benötigt der Serbe wohl kaum Eingewöhnungszeit. Immerhin spielte der Stürmer bereits von 2017 bis 2019 bei den Hessen und war Teil des Teams, dass die Europa League aufmischte.
Allerdings ist in Frankfurt der Glanz dieser Nächte längst verflogen und in welcher Form sich Jovic aktuell befindet, ist fraglich.
Im Sommer 2019 zog es Jovic zu Real Madrid, doch bei den Königlichen machte er in nun anderthalb Jahren lediglich auf rund 1.000 Einsatzminuten, was ein wenig mehr als elf mageren Spielen über die volle Distanz bedeutet.
Mehrere Verletzungen und eine Covid-Infektion ließen seinen Wert bei Madrids Trainer Zinedine Zidane nicht gerade steigern, somit ist es wenig verwunderlich, dass Jovic die Rückkehr zur Eintracht gerne antritt.
Doch was versprechen sich die Frankfurter von einem Spieler, der zuletzt Anfang November 2020 einen siebenminütigen Einsatz bekam und seitdem auf der Bank sitzt?
Real zahlt Großteil des Gehalts weiter - blüht Jovic wieder auf?
In der laufenden Saison durfte Jovic nur viermal in La Liga ran und stand dabei nur rund 150 Minuten auf dem Feld. Dazu kam ein einstündiger Auftritt im ersten Gruppenspiel der laufenden Königsklasse gegen Donezk, das Real mit 2:3 verlor.
Nach seinem letzten Einsatz Anfang November setzte ihn eine Covid-Infektion lahm, seither plagte sich Jovic zusätzlich mit kleineren Blessuren. Dass Real dem Leihgeschäft zustimmte, ist nicht verwunderlich, da Jovic einfach entbehrlich ist. Allerdings berichtete die Bild nun, dass die Königlichen sogar den Großteil seines Gehalts weiterhin zahlen wollen.
Jovic soll in Madrid rund zehn Millionen Euro Jahresgehalt kassieren, die Leihe zur Eintracht soll vorerst bis zum Saison-Ende vereinbart werden. Real will 80% seines Gehaltes übernehmen, demnach beliefen sich die Kosten für die Frankfurter auf zwei Millionen Euro.
Da Jovic aber nach jetzigem Stand nur für ein halbes Jahr nach Fankfurt zurückkehren wird, dürften sich die Ausgaben der Eintracht allerdings halbieren. So oder so: Der 23-Jährige kann als Schnäppchen gewertet werden.
Die Tatsache, dass Jovic seit nun 18 Monaten als Dauer-Reservist bei den Blancos dahinvegetierte, kann für die Eintracht ein Risiko sein, welches den günstigen Tarif in einem anderen Licht scheinen lässt.
Die Hoffnungen ruhen hier ganz klar auf Trainer Adi Hütter, der dem Rückkehrer sicherlich wieder das Vertrauen schenken wird und als Fan des Serben gilt. Jovic selbst lehnte andere Angebote ab, er wollte nach Frankfurt zurück!
Vorerst muss jedoch noch geklärt werden, ob Jovic als Einreisender aus einem Risikogebiet zunächst in die Quarantäne muss, oder ob er sofort ins Training einsteigen kann. Am kommenden Sonntag empfängt die Eintracht den FC Schalke 04 - reicht die Zeit für Jovic?