Joveljic freut sich auf die Rückkehr nach Frankfurt : "Der König kehrt bald zurück"
Von Florian Bajus

Nach einem schwierigen halben Jahr wurde Dejan Joveljic an den RSC Anderlecht verliehen. Der Stürmer der Frankfurter Eintracht ist von den Gegebenheiten beim belgischen Spitzenklub begeistert, will so schnell es geht wieder auf den Platz zurückkehren und kündigte humorvoll wie selbstbewusst seine Rückkehr nach Frankfurt an.
Dejan Joveljic war ein Neuzugang mit Weitsicht. Für vier Millionen Euro wurde der junge Serbe von Roter Stern Belgrad verpflichtet, dass er auf Anhieb in die Fußstapfen seines Landsmannes Luka Jovic treten würde, war nicht zu erwarten. In Frankfurt verbrachte er nur 406 Minuten auf dem Feld, erzielte dabei sogar ein Tor in der Europa-League-Qualifikation gegen Flora Tallinn. Doch die Lage war während der Winterpause zu angespannt, als dass er ernsthaft auf mehr Spielpraxis hätte hoffen dürfen.
Joveljic schwärmt von Anderlecht: "Einer der größten Klubs der Welt"
Während sich die Eintracht dem Kampf gegen die Talfahrt widmete, wurde Joveljic nach Anderlecht verliehen. Der belgische Spitzenklub sei "einer der größten Klubs der Welt", schwärmt der 20-Jährige im Interview auf der Vereinswebsite der Adler, "die Bedingungen sind fantastisch, der Verein funktioniert wie eine Familie, die Stadt ist ebenso wunderbar."
Was ihm an seinem bisherigen Aufenthalt im Nachbarland gefällt? "Ich habe erkannt, dass die belgische Liga eine gute und laufintensive Spielklasse ist, in der sich insbesondere viele junge Spieler wiederfinden. Ich denke, dass ich hier vielleicht etwas mehr Räume im letzten Drittel vorfinde, wodurch sich mehr Gelegenheiten, aber auch die Notwendigkeiten bieten, ins Dribbling zu gehen. Die Stadien waren bis zuletzt immer voll, was für mich ebenso ein erfreulicher Aspekt ist."
Doch auch in Belgien ruht seit geraumer Zeit der Ball. Die Saison sei "zu einem ungünstigen Zeitpunkt" unterbrochen worden, sagt Joveljic, ursprünglich sollte die Spielzeit sogar gänzlich abgebrochen werden. Mittlerweile dürfen die Klubs aber wieder in Kleingruppen trainieren, und Joveljic hofft, dass er wieder Tore schießen darf, sobald Fußballspiele vertretbar sind: "Wir alle können es zwar kaum erwarten, wieder Fußball zu spielen. Die Gesundheit ist von größter Bedeutung und sollte an erster Stelle stehen. Irgendwann wird schließlich auch wieder Fußball gespielt."
Joveljic will "Spuren hinterlassen"
Mit der gesammelten Erfahrung soll es im Sommer wieder nach Frankfurt gehen. "Der König kehrt bald zurück", kündigte er mit einem Lachen auf die Frage, ob er die Fußballgolf-Runden nach dem Mannschaftstraining vermisse, an. "Die Eintracht ist eine große Familie, die Beziehung untereinander ist phänomenal", schwärmt Joveljic, der einen engen Kontakt zu den Mitarbeitern pflegt.
Trotz seiner humorvollen Ankündigung ist ihm jedoch bewusst, dass er in der neuen Saison nicht automatisch die erste Wahl von Adi Hütter sein wird. Der Schritt von Serbien nach Deutschland sei schließlich "eine gewaltige Umstellung" gewesen. "Mir war bewusst, dass ich noch nicht soweit sein konnte, auf Anhieb erster Stürmer zu sein", so Joveljic. Für die kommenden Jahre nimmt er sich allerdings viel vor: "Nichtsdestotrotz entwickele ich mich von Tag zu Tag und bin sicher, dass ich in Frankfurt meine Spuren hinterlassen werde."