Jonas Hector erklärt Karriereende: Nie "ein durch und durch glücklicher Profi" gewesen
Von Yannik Möller
Mit dem Ende dieser Saison geht auch das Ende der Fußballerkarriere von Jonas Hector einher. Rückblickend würde er sich nicht als einen "durch und durch glücklichen Profi" bezeichnen. Schon seit zwei Jahren habe er seine andauernde Karriere hinterfragt.
Am 34. Spieltag wird Jonas Hector einen sehr emotionalen Samstag erleben. Die zwischenzeitlich etwas schwierige Saison endet mit dem sicheren Klassenerhalt für den 1. FC Köln. Er wird mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern seine Karriere beenden und zugleich seinen 33. Geburtstag feiern. Schon jetzt ist klar: Es werden sehr viele Emotionen auf Hector einprasseln.
Die Entscheidung für das Karriereende hat er vor wenigen Wochen getroffen und bekanntgegeben. Im Interview mit 11Freunde sprach er nun erstmals ausführlicher über die Hintergründe.
Entspannte Gartenarbeit anstatt ständigem Überlebenskampf
"Prozentual überwiegt sicher das Positive", resümierte Hector. Allerdings gab er sich auch so ehrlich, dass er sich nie als einen "durch und durch glücklichen Profi" bezeichnet hätte: "Wenn ich an alles zurückdenke, muss ich sagen: Nein."
Hector erklärte, dass die Gedankenspiele bezüglich eines Abschieds vom Spielerdasein bereits mit der erfolgreichen Relegation in der Saison 2020/21 begonnen haben. Dieser Saisonabschluss sei "schon knackig" gewesen. Anfang 2021 wurde er auch Vater. Dann er habe er angefangen "zu hinterfragen, ob man das alles noch so will".
Inzwischen ist die Entscheidung gereift, dass er mit dann 33 Jahren genug hat. "Ich möchte nicht mehr in dem Gefühl leben, ständig ums Überleben zu kämpfen, sondern mich samstags der Gartenarbeit widmen, anschließend ins Stadion schlendern und mir die Sache aus einem neutralen Blickwinkel anschauen", blickte er auf die vergangenen Jahre zurück, in denen sich der Effzeh "nie in ruhigen Fahrwassern" befunden habe.
Er habe schlichtweg keine Lust mehr "auf die Öffentlichkeit" und "auf den ständigen Druck". Stattdessen werde er sich auf die "freien Wochenenden" freuen - und zwar in Zukunft "als Vater, der auf dem Sportplatz seinem Kind zuguckt". Das sei für ihn "ein schöner Gedanke".
Ein Comeback, also ein Rücktritt vom Karriereende, wollte Hector jedoch nicht gänzlich ausschließen. "Ich kann es mir nicht vorstellen, aber im Fußball sollte man nie 'Nie' sagen."