"Definitiv der falsche Weg": Löw kritisiert Verhalten in der Bundesliga
Von Yannik Möller

Der zurzeit vereinslose Joachim Löw stört sich in der Bundesliga am falschen Verhalten, das vielerorts zu sehen sei. Der Ex-Bundestrainer kritisiert das schnelle Fallen der Spieler bei gleichzeitig zahlreicher Kritik an den Schiedsrichtern. Als positives Gegenbeispiel sieht er die Premier League an.
Joachim Löw sieht die Attraktivität der Bundesliga gefährdet. Das macht der ehemalige Bundestrainer aber nicht an international ausbleibenden Erfolgen oder dem Straucheln von Spitzenklubs fest, sondern an dem Verhalten vieler Spieler und Verantwortlicher.
"In Deutschland sehe ich Spieler, die bei jedem Körperkontakt fallen und Schiedsrichterentscheidungen nicht akzeptieren, oder Trainer, die ununterbrochen beim Vierten Offiziellen sind", beklagte er im Gespräch mit dem kicker. "Das möchte ich nicht, sondern Respekt vor der Hoheit des Schiedsrichters", führte er aus.
"Nicht Sinn des Spiels" - Löw sieht Premier League mit Fairness-Vorteilen
Der 62-Jährige, der dieser Tage öffentlich mit dem Gedanken spielt, wieder ins Fußball-Geschäft einzutauchen und eine Mannschaft zu trainieren, sieht dieses Problem insbesondere in der Bundesliga.
Löw weiter: "Permanent über Entscheidungen herzufallen ist - bei aller Emotion - definitiv der falsche Weg und nicht der Sinn des Spiels."
Schließlich würden auch die Fans "Fairness auf dem Platz" und "nicht dieses ständige Fallen" sehen wollen - zumal im Vorlauf oftmals gar nicht richtig gefoult wurde. Dabei will er die meisten Anhänger auf seiner Seite wissen.
Als positives Gegenstück führte Löw die Premier League an. Seine Begründung: "Es wird weitergespielt, es gibt wenige Reklamationen, selten Rudelbildung, bei Körperkontakt gibt es nicht sofort dieses Fallen und kaum Spieler, die für sich Fouls provozieren."
Dahingehend sei er "ein Freund" der englischen Liga, betonte er. Ohnehin hat der Fußball in England den Ruf, durchaus rauer zu sein. Die Schiedsrichter pfeifen nicht so kleinlich und zücken die Karten nicht so voreilig, heißt es noch immer häufig.