Jérôme Boateng auf Vereinssuche: Die Optionen und Kandidaten im Überblick

Jérôme Boateng ist nach seinem Aus bei den Bayern auf Vereinssuche.
Jérôme Boateng ist nach seinem Aus bei den Bayern auf Vereinssuche. / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Während sich 26 andere deutsche Spieler gerade in Seefeld auf die EM vorbereiten, steht ein großer DFB-Kicker der letzten Jahre derzeit ein wenig mit leeren Händen da. Von den Bayern vor die Tür gesetzt und von Löw ignoriert, kann sich Jérôme Boateng nun voll und ganz darauf konzentrieren, was seine Karriere noch für ihn bereit hält. Der Abwehrspieler hat schließlich unlängst klargestellt, dass er definitiv noch zwei, drei Jahre auf höchstem Niveau spielen möchte. 90min geht die Optionen durch, die für den langjährigen Münchner Abwehr-Boss in Frage kommen könnten.


1. Lazio Rom

Giorgos Kyriakopoulos
Lazio Rom beendete die Serie-A-Saison auf Rang sechs: Genug für ein Kaliber wie Jérôme Boateng? / Alessandro Sabattini/Getty Images

Diversen Medienberichten zufolge steht Boateng auf dem Zettel von Lazio Rom. Allerdings scheint die Sache noch nicht wirklich konkret zu sein.

"Lazio hat sich im Rahmen eines Gesprächs mit seinem Management nach ihm erkundigt. Das ist aber auch schon alles. Ein konkretes Angebot für ihn gibt es noch nicht", vermeldete Sport1-Redakteur Florian Plettenberg auf seiner Twitter-Seite.

Es scheint jedoch nicht ausgeschlossen zu sein, dass sich hier noch etwas ergibt. Allerdings ist fraglich, ob der 32-Jährige den Tabellen-Sechsten überhaupt als stark genug erachtet. Vermutlich würde Boateng einen Klub aus der Champions League bevorzugen, wenngleich Rom selbstredend eine reizvolle Stadt wäre.

2. AS Rom

Jose Mourinho
José Mourinho möchte Boateng wohl zur Roma locken. / Clive Brunskill/Getty Images

Gleiche Stadt, anderer Verein, gleiches Problem: Nicht nur Lazio, sondern auch Stadtrivale AS Rom wurde zuletzt mit Boateng in Verbindung gebracht. Als Tabellen-Siebter der Serie A spielt die Roma in der kommenden Runde jedoch sogar nur in der Conference League.

Zuletzt berichtete die italienische Zeitung Gazzetta dello Sport, dass der neue Coach, José Mourinho, Boateng gerne in seinem Team hätte. Der Portugiese gilt seit jeher als großer Fan des Abwehrspielers und wollte diesen schon zu seinen Manchester-Zeiten verpflichten.

Allerdings erscheint es eher fraglich, dass es für Mourinho im zweiten Anlauf klappen könnte. Für den Weltmeister von 2014 dürfte es durchaus interessantere Optionen geben.

3. Tottenham Hotspur

Heung-Min Son, Harry Kane
Vorne Top, hinten Flopp: Verstärkt Boateng die Abwehr der Spurs? / Pool/Getty Images

Sport1 vermeldete zuletzt, dass auch die Spurs an Boateng dran sein sollen. Wenngleich die Londoner lediglich Rang sieben in der abgelaufenen Saison belegen konnten, wäre der Klub für den Spieler sicherlich interessant.

Tottenham ist schließlich reich an Stars und wird in der neuen Saison wieder angreifen wollen. Dafür fehlt jedoch noch ein weiterer starker Verteidiger. Außer dem Kolumbianer Davinson Sánchez gehört kein wirklicher Top-Abwehrmann dem Londoner Kader an.

Boateng hätte also gute Chancen auf einen Stammplatz und könnte auch sportlich noch große Erfolge feiern. Ein Jahr "nur" Conference League scheint dafür ein akzeptabler Preis zu sein.

4. AS Monaco

Niko Kovac
Treffen sich Kovac und Boateng in Monaco wieder? / Julian Finney/Getty Images

Mitte Mai berichtete France Football, dass der AS Monaco an Boateng interessiert sein soll. Dort würde der Ex-Bayern-Star erneut auf Niko Kovac treffen. Der Flick-Vorgänger soll auf der Suche nach erfahrenen Führungsspieler für sein Team sein.

Allerdings wäre ein Wechsel von Boateng nach Monaco schon ein wenig sonderbar. Dieser erlebte schließlich ausgerechnet unter Kovac seine schwächste Zeit im Trikot der Münchner. Erst als Flick übernahm, berappelte sich auch der Abwehrspieler wieder.

Ganz unmöglich wäre ein Transfer jedoch nicht, zumal der Ligue-1-Klub immerhin mit der Champions League und einem sicheren Stammplatz winkt. Zwei Faktoren, die nicht so viele Teams für den Akteur bereithalten können.

5. FC Barcelona

Lionel Messi, Antoine Griezmann, Philippe Coutinho
Die Katalanen klagen über Abwehr-Sorgen: Schafft Boateng den Sprung nach Barcelona? / David Ramos/Getty Images

Zwar gibt es derzeit noch keine Gerüchte um den FC Barcelona und Boateng, jedoch könnten die Katalanen den Abwehr-Routinier gut gebrauchen. In den letzten Jahren präsentierte sich die Abwehr regelmäßig wacklig, zumal Piqué über seinen Zenit ist, Umtiti zu häufig verletzt war und Lenglet nie so richtig zu überzeugen wusste.

Ein Jérôme Boateng könnte in seiner solchen Konstellation durchaus helfen. Der 32-Jährige würde zumindest Ruhe in die Abwehr bringen, selbst wenn er keine große Zukunftshoffnung darstellen dürfte.

Als ablösefreier Spieler wäre er zudem selbst für die finanzschwachen Katalanen zu bekommen. Für den Spieler selbst wäre ein Vertrag in Barcelona noch mal ein besonderes Highlight im Herbst seiner Karriere.

6. Juventus Turin

Matthijs de Ligt
Sehen wir Boateng zukünftig an der Seite von de Ligt? / Pakawich Damrongkiattisak/Getty Images

Als Tabellen-Vierter der Serie A ist Juventus Turin gerade noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Allerdings offenbarte der italienische Serienmeister ungewohnte Probleme in der Defensive. Dies lag mitunter auch daran, dass außer Matthijs de Ligt kein Verteidiger auf absoluten Top-Level zur Verfügung steht.

Der talentierte Merih Demiral hat eher eine enttäuschende Saison hinter sich und wird mit dem FC Everton in Verbindung gebracht. Die Tage der alten Haudegen Leonardo Bonucci (34) und Giorgio Chiellini (36) scheinen langsam aber sicher gezählt zu sein.

Boateng ist zwar auch nicht viel jünger, wäre aber dennoch eine klare Verstärkung, in Anbetracht seiner Leistungen aus der abgelaufenen Saison. Zuletzt verriet Boateng zudem, dass er bereits 2019 vor einem Wechsel zu Juve gestanden haben soll. Vielleicht ergibt sich ja nun zwei Jahre später die Möglichkeit.

7. Paris Saint-Germain

Daniel Alves, Neymar Jr, Kylian Mbappe, Presnel Kimpembe, Colin Dagba
Verstärkt Boateng das Star-Ensemble um Neymar und Mbappé? / Catherine Steenkeste/Getty Images

Den Abgang von Thiago Silva im Vorjahr hat der PSG bis jetzt noch nicht ganz verkraftet. Sowohl in der Liga als auch zum Teil in der Champions League plagte sich der Top-Klub mit einer mäßigen Verteidigungsleistung herum.

Der einzige wirkliche Weltklasse-Abwehrmann ist der Brasilianer Marquinhos, der jedoch anfällig für Verletzungen ist. Sein Nebenmann Kimpembe ist hingegen anfällig für den ein oder anderen schweren Fehler und fiel zuletzt aufgrund von mangelnder Disziplin negativ auf.

Einen dritten routinierten und verlässlichen Verteidiger im Team zu haben, wäre für die Pariser demnach durchaus ein Vorteil. Der Klub soll bereits im Jahr 2018 an Boateng dran gewesen sein. Vielleicht kommt der französische Vize-Meister ja in diesem Jahr wieder auf Boateng zurück. Sportlich gesehen wäre eine Zusammenarbeit für beide Parteien interessant.