Jens Lehmann mit verbaler Entgleisung zur neuen Frisur von Robert Andrich

Jens Lehmann hat sich mit einem wirren Statement zur neuen Frisur von Robert Andrich zu Wort gemeldet. Andrich hat sich seine Haare im Vorfeld des EM-Viertelfinals gegen Spanien pink gefärbt.
Jens Lehmann
Jens Lehmann / Isa Foltin/GettyImages
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Dass Jens Lehmann weiterhin als Experte in Fußball- und TV-Shows eingeladen wird, ist erstaunlich. Der ehemalige deutsche Nationalspieler ist in der Vergangenheit mit homofeindlichen, rassistischen und Corona-verharmlosenden Aussagen auffällig geworden. Die Welt hat Jens Lehmann am Freitag, im Vorfeld des EM-Viertelfinals zwischen Deutschland und Spanien, dennoch in ihre Sendung gebeten.

Angesprochen auf Nationalspieler Robert Andrich, der sich seine Haare rosa gefärbt hat, sorgte Lehmann für die nächste verbale Entgleisung - gleich auf mehreren Ebenen.

"Heutzutage muss man da vorsichtig sein", leitete Lehmann seinen wirren Kommentar ein. "Vielleicht fühlt er sich heute ja als Frau oder so", sagte er weiter. Damit witzelt der ehemalige Bundesliga-Torwart auf Kosten all jener Menschen, die sich nicht ihrem zugeschriebenen Geschlecht zugehörig fühlen und weiterhin von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen sind. Mit freundlicher Unterstützung von latent transfeindlichen Menschen wie Jens Lehmann.

Der beließ es aber nicht nur bei der Transfeindlichkeit, sondern führte seine irritierenden Aussagen auf anderen Ebenen fort. "Im Rahmen einer Fußballmannschaft, gerade bei einer Fußballmannschaft, die deutsche Nationalmannschaft ist und praktisch die Elite, ist das irgendwann zu viel", seierte Lehmann und unterstellte damit, dass Menschen, die zur nationalen "Elite" gehören, nicht durch ihr non-konformes Aussehen - etwa durch pinke Haare - auffallen dürfen.

Lehmann vermutet dahinter nämlich noch mehr, als nur einen Ausdruck von Geschmack. "Erst waren es blonde Haare, jetzt sind es pinke. Was will er uns damit zeigen? Hat er irgendwie Persönlichkeitsprobleme, dass er so auffallen muss? Als Mitspieler hätte ich das sehr komisch gefunden und ich glaube der Bundestrainer findet's auch nicht so toll."

Innerhalb von einer Minute hat es Jens Lehmann geschafft, transgeschlechtliche Menschen zu diffamieren, Robert Andrich Persönlichkeitsprobleme zu unterstellen, festzulegen, wie die deutsche Elite auszusehen hat und Bundestrainer Julian Nagelsmann eine Meinung zu unterstellen, die er so nie geäußert hat - und das alles nur, weil sich Nationalspieler Andrich die Haare gefärbt hat.

Tatsächlich zeigte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Spanien-Spiel irritiert davon, dass die Sportredaktionen die Haarfarbe von Robert Andrich zum Hauptthema machen. "Jeder wie es mag", sagte Nagelsmann - was auch sonst?

Jens Lehmann indes hatte nach diesen vielzähligen Entgleisungen immer noch nicht genug. In seinen Augen gehören pinke Haare auf dem Fußballfeld nämlich verboten - und der ehemalige Torwart sei sich sicher, dass die UEFA zeitnah entsprechende Schritte einleiten wird.

"Ich glaube, dass die UEFA das in Zukunft wahrscheinlich auch verbieten wird - weil, was ist, wenn der gegnerische Torwart ein pinkes Trikot an hat? Dieses pink ist extrem leuchtend, das irritiert ja total auf dem Fußballplatz. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass sowas in Zukunft beibehalten werden darf, es ist schon irrtierend, wenn da einer mit einem pinken Kopf rumläuft. Das finde ich schon grenzwertig", schloss Lehmann seine wirren Aussagen zur neuen Frisur von Robert Andrich.


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