Jarsteins Vertrag, Schwolows Zukunft: Hertha BSC und die Torwartfrage
Von Stefan Janssen

Rune Jarstein überzeugt seit seiner Rückkehr ins Hertha-Tor. Doch sein Vertrag in der Hauptstadt läuft aus, zudem soll Alexander Schwolow wohl die Zukunft gehören. Die Berliner müssen für die kommende Saison wegweisende Entscheidungen auf der Torwart-Position treffen.
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Es war schon ein bisschen überraschend, dass Pal Dardai nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank von Hertha BSC auch wieder Rune Jarstein ins Tor stellte. Ganz fehlerfrei war der Norweger in der Saison 2019/20 nicht gewesen, dazu kommt das fortgeschrittene Alter. Mit Alexander Schwolow kam folgerichtig ein neuer Keeper, der seine Sache ganz ordentlich machte, wenn er auch nicht restlos überzeugen konnte.
"Ich habe mit Alex gesprochen, er ist ein guter Torwart. Er war nicht schuld an den Toren, aber er hat kein Torwartglück gehabt", begründete Dardai damals die Entscheidung auf einer Pressekonferenz und im Nachhinein war es eine gute Wahl: Jarstein spielt wieder wie zu seinen besten Zeiten und könnte am Ende ein Faktor sein, der die Berliner in der Liga hält. "Rune macht einen hervorragenden Job", bestätigte Sportdirektor Arne Friedrich im kicker: "Er war von null auf hundert wieder voll da. Er ist sehr erfahren, kommunikativ und zeigt starke Reflexe."
Nur wie es am Saisonende mit dem 36-Jährigen weitergehen soll, das weiß noch niemand so richtig. Wie der kicker schreibt, wollte Herthas ehemaliger Geschäftsführer Sport Michael Preetz im Februar mit Jarstein über eine mögliche Verlängerung des am 30. Juni auslaufenden Vertrages sprechen. Doch Preetz ist mittlerweile nicht mehr da und ansonsten hat offenbar niemand mit Jarstein geredet. Ein Karriereende ist aber noch kein Thema, bis 40 wolle der Norweger noch spielen, schreibt das Fachmagazin. Zudem möchte er gerne in Berlin bleiben.
"Rune traue ich noch einige Jahre auf Topniveau zu", sagte Friedrich. Die Zukunft im Hertha-Tor soll aber wohl doch eher Schwolow gehören, wie auch Dardai schon unmittelbar nach dem Torwartwechsel sagte. Friedrich: "Alex zeigt Topleistungen im Training und unterstützt Rune, wo er kann. Das unterstreicht seinen Charakter. Er hat hier eine Zukunft." Sollte im Sommer ein neuer Trainer kommen, werden die Karten ohnehin neu gemischt. Auch Fredi Bobic, so er denn kommt, bringt seine eigenen Vorstellungen als neuer starker Mann mit.
"Ihm gehört die Zukunft."
- Pal Dardai über Alexander Schwolow.
Hinter den beiden "Nummer-1-Torhütern" (Friedrich) Jarstein und Schwolow hat die Hertha noch Nils Körber. Auch der Vertrag des 24-Jährigen, der bis zur Corona-Pause der Amateure regelmäßig in der U23 spielte, läuft in diesem Juni aus. Gespräche über den Kader für die kommende Saison sollen nach Informationen des kicker in Kürze beginnen. Bei Hertha könnte sich dann einiges ändern, doch ein Torwart-Problem gibt es aktuell sicher nicht.