Januar-Transfer rückt näher: Wohin mit Donny van de Beek?
Von Simon Zimmermann
Wie geht es weiter mit Donny van de Beek? Der Niederländer steckt bei Man United in der Sackgasse. Ein Wechsel im Januar bahnt sich an. Nur, wohin?
Als sich Manchester United im Sommer 2020 Ajax-Shootingstar Donny van de Beek schnappte, wurde der Transfer von vielen als Coup gefeiert. 39 Millionen Euro legten die Red Devils für den 24-jährigen Mittelfeldspieler auf den Tisch und statteten van de Beek mit einem Vertrag bis 2025 aus.
Doch nach knapp eineinhalb Jahren in Manchester ist längst Ernüchterung eingekehrt. Lediglich 528 Premier-League-Minuten hat der 19-fache niederländische Nationalspieler seither absolviert. Das sind gerade einmal zwölf Prozent der möglichen Einsatzzeit.
Kein Pogba-Ersatz und Fernandes vor der Brust: Das van-de-Beek-Dilemma
Schnell wurde deutlich, dass Trainer Ole Gunnar Solskjaer nicht viel mit van de Beek anzufangen weiß. Wie The Athletic berichtet, sei der United-Coach zwar einverstanden gewesen mit der Verpflichtung, Wunschspieler sei van de Beek aber nicht gewesen. Die Red-Devils-Verantwortlichen sollen van de Beek primär als Pogba-Ersatz gesehen haben - im Old Trafford sei man von einem Abgang des Franzosen ausgegangen.
Doch Stand November 2021 ist Pogba immer noch da - und van de Beek fristet ein Reservisten-Dasein. Ob das allein mit dem Franzosen zusammenhängt, ist aber fraglich. Bei Ajax glänzte van de Beek vor allem als offensiver Mittelfeldspieler, den es immer wieder in den Strafraum zog und so extrem torgefährlich wurde. Eine Rolle, die bei United Bruno Fernandes innehat.
Längst ist klar, dass van de Beek einfach nicht ins Solskjaer-System passt - oder aber der Norweger einfach nicht versteht, wie er den 24-Jährigen einsetzen soll. Schwache Leistungen im Training und in der wenigen Einsatzzeit sollen van de Beeks Status zementiert haben.
Trennung unausweichlich: Nur, wohin mit van de Beek?
Kurz und knapp: Eine Trennung scheint in der aktuellen Konstellation unausweichlich zu sein. Van de Beek hat bereits seinen Berater gewechselt und drängt nach Angaben von Transfer-Experte Fabrizio Romano auf einen Wechsel im Januar.
Demnach sei er von United an Real Madrid angeboten worden. Weitere Klubs sollen Interesse zeigen. Sollte sich an van de Beeks Rolle in den kommenden Wochen nichts ändern - wovon man eigentlich ausgehen kann - spricht alles für einen Januar-Abschied. Konkrete Gespräche mit Real Madrid oder anderen Klubs seien bislang aber noch nicht geführt worden.
Was kostet van de Beek - und wohin sollte er gehen?
Die erste Frage vor einem möglichen Transfer ist, wie hoch die Ablöseforderung von Man United ausfällt? Zwar hat sich der geschätzte Marktwert seit van de Beeks Ankunft mehr als halbiert (von 55 auf 25 Millionen Euro). Dennoch steht er noch langfristig unter Vertrag - das vorhandene Potenzial dürfte unbestreitbar sein. Auch ein Modell mit Leihe und Kaufoption könnte interessant werden. Zumal Solskjaers Zukunft mehr als wackelt.
Die zweite Frage: Zu welchem Klub würde der 24-Jährige gerne wechseln? Man darf davon ausgehen, dass van de Beek künftig weiter bei einem international renommierten Klub spielen möchte. Regelmäßige Spielpraxis dürfte dabei aber ein Hauptkriterium sein.
Nachdem er die EM im vergangenen Sommer verletzt verpasste, stand er seit Juni nicht mehr im Kader der Elftal. Nur mit deutlich mehr Spielzeit scheint aktuell ein Ticket für die WM 2022 in Katar realistisch.
Was eher gegen einen Wechsel zu den Königlichen sprechen sollte. Dort herrscht aktuell dichtes Gedränge im Mittelfeldzentrum, mit Altmeister Modric soll noch einmal verlängert werden. Und da wäre ja auch noch ein gewisser Paul Pogba, der 2022 im Bernabeu aufschlagen könnte.
Doch was wären die Alternativen? Mailand, Madrid - Hauptsache Spielpraxis! So sollte das van de Beek'sche Motto lauten. Und hier dürften die Optionen schon beschränkter sein. Juve, Inter, AC Milan. Ein Wechsel innerhalb der Premier League zu einem kleineren Klub (vielleicht sogar per Leihe). Es bleibt für besagte Klubs eine Frage des Geldes und dem Bedarf. Eine klare Tendenz ist bislang noch nicht zu erkennen. Am wahrscheinlichsten erscheint aber ein Wechsel nach Italien oder ein Verbleib in England.