James blickt auf Bayern-Zeit zurück: "Was mache ich eigentlich hier?"

Hat bei Real Madrid wohl keine Zukunft mehr: James Rodriguez
Hat bei Real Madrid wohl keine Zukunft mehr: James Rodriguez / Quality Sport Images/Getty Images
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Der FC Bayern München sorgte im Sommer 2017 mit der Verpflichtung von James Rodriguez für Aufsehen. Für zwei Spielzeiten wurde der offensive Mittelfeldspieler von Real Madrid ausgeliehen. Der deutsche Rekordmeister sicherte sich für den kolumbianischen Nationalspieler auch eine Kaufoption, die offenbar auf Wunsch des 29-Jährigen nicht gezogen wurde, da James in München nicht nur mit Sprachproblemen zu kämpfen hatte.

In seinen zwei Jahren beim FC Bayern bestritt der Kolumbianer insgesamt 67 Pflichtspiele, in denen er an 35 Treffern (15 Tore/20 Vorlagen) direkt beteiligt war. Mit den Bayern gewann James nicht nur den DFB-Pokal (2019), sondern auch zwei Meisterschaften. Trotz dieser Erfolge und vielen Einsätzen hat der 29-Jährige an seine Zeit in München nicht nur gute Erinnerungen, wie er im Interview mit Daniel Habif (via Comutricolor) verriet.

"Die Deutschen sind auch kalte Leute, auch wenn ich beim FC Bayern fantastisch behandelt wurde."

James Rodriguez

"Der Klub hat mich sehr geliebt, aber es ist einfach kalt", erklärte der Real-Profi. "Die Deutschen sind auch kalte Leute, auch wenn ich beim FC Bayern fantastisch behandelt wurde." An manchen Tagen sei James bei Eiseskälte zur Arbeit gefahren und habe sich dabei gefragt: "Was mache ich eigentlich hier?"

Die Real-Leihgabe habe zudem auch Probleme mit der Sprache ("riesige Herausforderung") und der deutschen Mentalität gehabt. "Sie denken immer nur an die Arbeit. Sie sind wie Maschinen, das ist der Wahnsinn", so der Linksfuß, der sich ein längeres Engagement in München nur schwer hätte vorstellen können. Dennoch wurde erst Anfang Juni 2019 offiziell verkündet, dass der FC Bayern die Kaufoption bei James nicht ziehen und der 29-Jährige zu Real Madrid zurückkehren wird.

Wechselte im Sommer 2014 zu Real Madrid: James Rodriguez (l.)
Wechselte im Sommer 2014 zu Real Madrid: James Rodriguez (l.) / Eurasia Sport Images/Getty Images

Nach seiner Rückkehr zu den Königlichen wurde James allerdings auch nicht wirklich glücklich. In der abgelaufenen Saison spielte der Nationalspieler nur eine untergeordnete Rolle, wofür er nur wenig Verständnis zeigte. "Es ist frustrierend, denn ich weiß, dass ich die Qualitäten hätte, immer zu spielen", sagte der Ex-Münchner. "Wenn ich ein schlechter Spieler wäre und nicht spielen würde, wäre das ok und ich wäre ruhig. Aber ich bin jemand, der immer spielen, immer gewinnen will."

James, der bereits im letzten Sommer mit einen Abschied aus Madrid geliebäugelt hat, könnte in diesem Jahr seine Zelte bei den Königlichen endgültig abbrechen, da Chefcoach Zinedine Zidane dem Offensivspieler nur wenig Hoffnung auf Einsatzzeiten macht. "Wenn ich zu einem anderen Klub gehe, kann ich wohl mehr spielen und noch einige Jahre glücklich sein", betonte der 29-Jährige. Aufgrund der Corona-Krise sei es jedoch etwas schwieriger, einen passenden Klub zu finden. Als mögliche Ziele nannte James Spanien, Italien oder England: "Es fehlen eigentlich nur noch Italien und die Premier League."