Kampf um Jamal Musiala: Three Lions buhlen hartnäckiger als der DFB
Von Florian Bajus
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der englische Fußballverband FA kämpfen um Bayern-Juwel Jamal Musiala. Nach Informationen der BILD steht eine Entscheidung des 17-Jährigen noch aus, allerdings soll sich der englische Verband stärker um seine Dienste bemühen.
Seit Jamal Musiala regelmäßig in der Profi-Mannschaft des FC Bayern zum Einsatz kommt, bemühen sich der DFB und die FA intensiv um den offensiven Mittelfeldspieler, der als großes Versprechen für die Zukunft gilt. Bisher lief Musiala für die Nachwuchsmannschaften der Three Lions auf, absolvierte lediglich zwei Partien für die deutsche U16-Nationalmannschaft im Oktober 2018.
Im November vergangenen Jahres wurde er erstmals für die englische U21-Mannschaft nominiert, gleich in seinem zweiten Einsatz beim 5:0 über Albanien gelang ihm sein erstes Tor. Dennoch soll aktuell noch offen sein, für welchen Verband sich Musiala endgültig entscheiden wird.
Der DFB hat die Bemühungen um den Teenager, der am 26. Februar seinen 18. Geburtstag feiert und dann einen langfristigen Profi-Vertrag in München erhalten soll, intensiviert. Anfang Februar sprach DFB-Direktor Oliver Bierhoff bei BILD von einem "sehr guten und offenen" Gespräch mit dem Talent, "wir haben ihm klar gezeigt, was wir von ihm halten und dass wir davon überzeugt sind, dass er Nationalspieler werden kann und wird", so Bierhoff (zitiert via Abendzeitung München).
Bundestrainer Joachim Löw kündigte bereits an, Musiala für die Länderspiele im März nominieren zu wollen, unterhielt sich daher nach dem Heimspiel der Bayern gegen die TSG Hoffenheim (4:1) am 30. Januar mit ihm. Allerdings soll der englische Verband einen Schritt weiter sein, wie BILD berichtet.
Southgate zeigt Musiala "detaillierte Perspektive" auf
Dem Boulevardblatt zufolge wolle Englands Nationaltrainer Gareth Southgate das Offensivtalent mit "Emotionen und handfesten Fakten" von den Three Lions überzeugen. So sei Musiala detailliert aufgezeigt worden, dass man mit ihm sowohl auf den Außenbahnen als auch hinter der Spitze plane - und dass er mit anderen Talenten wie dem BVB-Duo Jadon Sancho und Jude Bellingham eine feste Achse für die Zukunft bilden soll.
Viel Zeit bleibt Musiala nicht mehr, um eine Entscheidung zu treffen - denn sobald er das erste Mal für eine der beiden A-Nationalmannschaften auf dem Platz steht, gibt es kein Zurück mehr. Basierend auf seiner bisherigen Nationalmannschaftslaufbahn wäre eine Entscheidung pro England die logische Konsequenz - beim DFB könnte er allerdings mit einigen Mannschaftskollegen vom FC Bayern auf dem Platz stehen. Es ist ein Für und Wider, das Musiala abwägen muss.