Jadon Sancho im Formhoch: Das Gesicht des "neuen BVB"

Mit Toren wie im Derby vergangene Woche gegen Schalke sorgt BVB-Torjäger Erling Haaland zwar weiterhin überall dort für Furore, wo er gerade Fußball spielt, doch der spürbare Formanstieg der Borussen in den letzten Wochen ist nicht zuletzt auch auf die stark ansteigende Formkurve von Jadon Sancho zurückzuführen.

Der übrigens die Vorlage für des Norwegers spektakulären Seitfallzieher gegen die Königsblauen vor Wochenfrist lieferte. Ein selbst erzieltes Tor rundete seine starke Leistung im Revier-Derby noch ab.

Auch dieses Traumtor von Haaland gegen Schalke bereitete Sancho vor / Lars Baron/Getty Images

Auch beim gestrigen ungefährdeten 3:0-Pflichtsieg gegen die Arminia trug sich Sancho sowohl in der Torschützenliste als auch in der Rubrik Vorlagen in den schwarz-gelben Dienstplan ein.

Jadon Sancho: Wiedergewonnene Torgefährlichkeit

Irgendwie scheint der Jahreswechsel dem 20-Jährigen sehr gut bekommen zu sein. Denn zu der Facette des Torvorbereiters gesellt sich im neuen Kalenderjahr auch eine wiederkehrende eigene Torgefährlichkeit.

Blieb dieser Aspekt nämlich zwischen dem Saisonstart und der kurzen Weihnachtspause zumindest im Liga-Betrieb gänzlich außen vor (in der Gruppenphase der Champions League traf er zweimal), hat Sancho in den 10 Punktspielen seit Jahreswechsel bereits sechsmal getroffen. Und genau diese neu gewonnene Treffsicherheit macht die ganze Mannschaft um ein gehöriges Stück unberechenbarer.

Reichte es in den trüben Herbst-und Winterwochen zumeist, Erling Haaland irgendwie auszuschalten, um der Borussia wehzutun, sind die Rivalen der Borussen nun wieder gezwungen, auf (mindestens) zwei torgefährliche Angreifer zu schielen.

A propos Torvorlagen: mit seinem sehenswerten Assist zur gestrigen 1:0-Führung gegen die Ostwestfalen durch Mahmoud Dahoud hat sich Sancho auch gleich einen Eintrag in die Historie der Bundesliga gesichert.

Der Moment, in dem Dahoud die 50. Torvorlage Sanchos in einem Bundesliga-Spiel veredelt / Pool/Getty Images

Auf Liga-Spiele bezogen war es Sanchos 50. Vorlage im 99. Spiel. Kein Spieler in der gesamten Bundesliga-Geschichte war beim Erreichen dieser Wegmarke jünger als der Engländer.

Doch was ist das Geheimnis hinter dieser Leistungsexplosion des einstigen Guardiola-Schülers? Ist es eine Trotz-Reaktion auf das angeblich erkaltete Interesse von Manchester United an seiner Verpflichtung? Ist es die stimulierende Aussicht, am Ende dieser Spielzeit für England in ein großes Turnier zu ziehen? Oder einfach nur, wie Mats Hummels andeutet, die Folge eines selbstkritischen Reflexionsprozesses des Spielers selbst?

Hummels banale Erklärung: Mehr-Arbeit wird belohnt!

Sancho und Hummels: "Er arbeitet seit ein paar Wochen anders!" / Fran Santiago/Getty Images

Der soll nämlich, wie Hummels gegenüber Sky verriet, schon seit einigen Wochen Extra-Schichten im Kraftraum schieben. Und auch generell "anders auf dem Trainingsplatz" arbeiten. "Dann wird man belohnt", so Hummels lapidare wie nicht von der Hand zu weisende Erklärung. Die Vokabel "anders" kann in diesem Zusammenhang wohl auch durch "mehr" ersetzt werden.

Wenn Sancho seine momentane Form bis zum Liga-Ende konservieren kann, steht der Verbesserung seiner bisher stärksten Saison für den BVB nichts im Weg. In der vergangenen Spielzeit gelangen dem Engländer in insgesamt 32 Liga-Spielen überragende 34 Scorerpunkte, gerecht verteilt auf 17 Treffer und 17 Vorlagen.

Aktuell steht er bei sechs Treffern und elf Assists. Eigentlich kaum vorstellbar, dass bis zum Mai in beiden Sparten nicht noch einiges hinzukommen wird. Und der BVB in der Tabelle nicht noch weiter nach oben klettert.

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