Ist den Ballon-d'Or-Veranstaltern der Frauenfußball überhaupt wichtig?

Seit 2018 gibt es den Ballon d’Or Féminin, doch während bei den Männern weitere Preise vergeben werden, fehlt davon bei den Frauen jede Spur. Zudem findet die Veranstaltung auch dieses Jahr wieder statt, wenn die Spielerinnen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind. All das spricht nicht dafür, dass den Organisatoren der Frauenfußball genauso wichtig ist wie der der Männer.
Alexia Putellas gewann den Preis schon zweimal.
Alexia Putellas gewann den Preis schon zweimal. / Aurelien Meunier/GettyImages
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Bereits im vergangenen Jahr fand die Verleihung des Ballon d'Or während der Länderspiele der Frauen statt, wodurch die meisten nominierten Spielerinnen an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten. Zudem wird bei den Frauen nur der Ballon d’Or féminin verliehen, während bei den Männern auch der beste Torhüter - die Yashin-Trophäe - und der beste Nachwuchsspieler - die Kopa-Trophäe - ausgezeichnet werden. Eine große Wertschätzung des Frauenfußballs wird damit nicht zum Ausdruck gebracht.

Bei den vollen Terminkalendern im Frauen- und Männerfußball ist es sicherlich schwierig, einen perfekten Termin zu finden, der auch in den Spielkalender der Spielerinnen und Spieler passt. Länderspiele, nationale und europäische Wettbewerbe lassen kaum Zeit für eine solche Veranstaltung - vielleicht gibt es keinen "perfekten" Termin, aber es kann nicht die Lösung sein, die Preisverleihung dann durchzuführen, wenn gerade die Frauen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind und teilweise am Abend der Preisverleihung selbst ein Spiel haben.

Die Organisatoren selbst haben sich zu diesem Thema wie folgt geäußert: "Der Termin für die Zeremonie im Jahr 2024 wurde wie jedes Jahr auf der Grundlage mehrerer wichtiger Überlegungen gewählt. Dazu gehören die Notwendigkeit, das Ende der Fußballsaison 2023/24 und das Ende der Olympischen Spiele 2024 in Paris abzuwarten, die Zeremonie so nah wie möglich am Ende der Fußballsaison 2023/24 zu organisieren, den Juroren genügend Zeit für die Abstimmung zu geben und gleichzeitig Terminüberschneidungen mit dem nationalen Ligafußball in Europa zu vermeiden (d. h. keine Freitage, Samstage und Sonntage) sowie Wochen mit europäischen Vereinsfußballspielen. Auf der Grundlage dieser Kriterien war der 28. Oktober der einzige realisierbare Termin vor Mitte Dezember, was unserer Meinung nach zu spät für die Zeremonie gewesen wäre."

Ada Hegerberg
Ada Hegerberg gewann den ersten Ballon d’Or féminin. / Aurelien Meunier/GettyImages

Es liegt nun an France Football und der UEFA, einen Termin zu finden, der in beide Spielkalender passt, auch wenn dies schwierig sein wird. Dennoch sollten die Organisatoren den Frauenfußball genauso berücksichtigen, wie sie es seit Jahrzehnten mit dem Männerfußball tun.

Einen weiteren Punkt, den viele Fans bemängeln, sind die Nominierten für den Preis. Spielerinnen wie Keira Walsh und Naomi Girma sind auch in diesem Jahr nicht nominiert und auch Carolin Graham Hansen, die in diesem Jahr nominiert ist, wurde jahrelang nicht berücksichtigt - eine große Überraschung für die Fußballwelt und die Empörung der Fans war zu Recht groß. Beide Spielerinnen gehören zur Elite des Frauenfußballs und für viele Fans mindert die Nicht-Nominierung die Glaubwürdigkeit der Auszeichnung.

Es reicht also nicht aus, den Ballon d’Or féminin ins Leben zu rufen, sondern die Organisatoren müssen sich Gedanken darüber machen, wie sie den Frauenfußball mit dem Männerfußball gleichstellen können, auch in Bezug auf die verschiedenen Preise und die Termine. Fußballfans äußern sich immer wieder kritisch über den Preis und sehen ihn eher als PR-Award, bei dem es oft weniger um die Leistung als um die mediale Aufmerksamkeit für einen Spieler geht. Wer am Ende zum besten Spieler und zur besten Spielerin gekürt wird, wird bei der Preisverleihung am 28. Oktober in Paris bekannt gegeben.