Isco: Erster Startelfeinsatz in der Königsklasse seit einem Jahr - und Lob von Zidane!
Von Guido Müller
Wohl kaum ein Spieler im aktuellen Kader der Königlichen von Real Madrid musste zuletzt durch eine solch harte Schule wie Isco. Für seinen Trainer Zinédine Zidane war er über weite Strecken dieser Saison (wie schon in der vorherigen Spielzeit) Luft.
Selbst kaum bekannte Nachwuchskräfte wie Sergio Arribas (beim Ligaspiel gegen die UD Levante) oder Marvin Park (beim Lokalderby gegen Getafe) zog der Franzose zuletzt dem 38-maligen Nationalspieler vor.
Erstes Champions-League-Spiel für Isco von Beginn an seit Februar 2020
Doch das immer virulenter werdende Verletzungspech zwang Zidane vor dem Spiel bei Atalanta Bergamo zum Umdenken.
Und deshalb schmiss er den begnadeten Techniker, der in den letzten beiden der drei Champions-League-Finals, die Zizou mit den Blancos zwischen 2016 und 2018 gewinnen konnte, sogar noch in der Startformation stand, nach langer Pause mal wieder von Anfang in ein Champions-League-Spiel.
In der Königsklasse hatte Isco fast auf den Tag genau vor einem Jahr, beim 1:2 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City, letztmals in der Startelf der Madrilenen gestanden. Damals gelang ihm sogar das Tor zur zwischenzeitlichen Führung.
Mit einem Tor oder einem Assist konnte Isco gestern bei der "Göttlichen" zwar nicht aufwarten, dennoch zeigte sich sein Coach mehr als zufrieden mit den 76 Minuten seines Spielers. "Er hat längere Zeit nicht gespielt, und wenn, dann nicht auf seiner idealen Position", verwies Zidane (via as) nach dem Spiel in Bergamo zunächst, wie entschuldigend, auf die Ausgangsposition des Spielers.
Um ihn danach ausdrücklich zu loben: "Er hat ein gutes Spiel gemacht. Wir alle wissen, was Isco uns geben kann. Es war wichtig, dass er heute dabei war. Er hat über mehr als Stunde hinweg einen guten Job gemacht."
Isco will Real weiterhin verlassen
Ob mit diesem Auftritt eine Wende in der Beziehung Real Madrid (Zidane) - Isco herbeigeführt worden ist, bleibt jedoch zweifelhaft. Aus dem direkten Umfeld des Spielers will die as nämlich erfahren haben, dass der Spieler weiterhin gewillt ist, den Klub nach acht Jahren zu verlassen.
Schon im Winter saß Isco praktisch auf gepackten Koffern, doch sowohl die Abwesenheit überzeugender Angebote als auch die Weigerung Zidanes, den Spieler abzugeben, verhinderten damals einen Abgang. Der Vertrag des Mittelfeldspielers ist noch bis zum Sommer 2022 befristet.
Real verspricht sich von einem Verkauf Iscos im kommenden Sommer-Transferfenster einen Erlös von um die 30 Millionen Euro. Ein mögliches Ziel könnte der FC Sevilla mit dessen Trainer Julen Lopetegui sein. Der frühere (und nur knapp zwei Jahre im Amt tätige) Nationaltrainer Spaniens gilt als großer Fan des Andalusiers.