Irre Summe: So viel soll Nike dem DFB zahlen

Der Ausrüsterwechsel beim DFB, der von vielen als Traditionsbruch kritisiert wird, lässt die Kassen des Verbandes klingeln. Fast doppelt so viel wie bislang von Adidas soll der DFB ab 2027 von Nike kassieren.
Beim DFB wird man ab 2027 Nike tragen
Beim DFB wird man ab 2027 Nike tragen / Alex Grimm/GettyImages
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Die Katze ist aus dem Sack: Der Deutsche Fußball-Bund wechselt ab 2027 den Ausrüster. Statt Adidas laufen die DFB-Teams dann in Nike-Trikots auf. Finanziell lohnt sich der Traditionsbruch des Verbandes offenbar enorm. Wie das Handelsblatt berichtet, kassiert der DFB vom US-Sportartikelhersteller 100 Millionen Euro im Jahr. Von Adidas sollen zuvor mindestens 50 Millionen Euro jährlich garantiert gewesen sein, berichtet die Bild.

Für den DFB also ein finanzieller Mega-Deal. Da dürfte man sich auch von den vielen kritischen Tönen nicht beirren lassen. Selbst in der Spitzenpolitik hatte man sich eingeschaltet. Mit Vize-Kanzler Robert Habeck und Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach kritisierten zwei der bekanntesten deutschen Politiker den Deal.

"Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht", meinte Habeck.

Lauterbach twitterte: "Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fußball sein? Statt dessen ein US Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet..."

Bei Adidas hatte man noch am Donnerstagabend überrascht auf die DFB-Entscheidung reagiert. Die Verbandsspitze dagegen verteidigte die Entscheidung: "Nike hat das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben", erklärte Dr. Holger Blask, Vorsitzender der DFB-Geschäftsführung.

In der offiziellen DFB-Meldung heißt es, Nike werde "den deutschen Fußball in seiner Gänze fördern". Der Verband äußerte sich ausführlich zum Ausrüsterwechsel:

"Wir verstehen jede Emotionalität. Auch für uns als Verband ist es ein einschneidendes Ereignis, wenn feststeht, dass eine Partnerschaft, die von vielen besonderen Momenten geprägt war und ist, nach mehr als 70 Jahren zu Ende geht. Das lässt uns nicht kalt. Der Deutsche Fußball-Bund ist jedoch zuallererst dem deutschen Fußball und dessen Entwicklung verpflichtet. Das steht für uns über allem - im Sinne von mehr als 24.000 Fußballvereinen, 2,2 Millionen Aktiven, den zahlreichen Ehrenamtlichen und knapp 55.000 Schiris. Der DFB hat ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist ein Sport-Fachverband, der seine Mitgliedsverbände und die Basis im Amateurbereich finanziert und nicht von ihnen finanziert wird. Er steckt das Geld in den Fußball. Damit Fußball ein Volkssport bleibt. Vor diesem Hintergrund muss der DFB wirtschaftliche Entscheidungen treffen. Nike hat im Rahmen der transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibung das mit Abstand beste finanzielle Angebot abgegeben. Die künftige Partnerschaft mit Nike stellt sicher, dass wir auch im kommenden Jahrzehnt unsere zentralen Aufgaben für den Fußball wahrnehmen können. Darauf freuen wir uns. Klar ist gleichzeitig: Wir werden die Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner adidas bis zum letzten Tag mit vollem Engagement leben und schätzen."


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