Irre Golden-Boy-Wahl: Hängt Kölns Max Finkgräfe alle Top-Talente ab?

Im Oktober wird der neue 'Golden Boy 2024' gekürt. Dabei zeichnet sich aktuell eine große Überraschung ab, denn Köln-Verteidiger Max Finkgräfe führt das Ranking an.
Max Finkgräfe führt die Golden-Boy-Wahl an
Max Finkgräfe führt die Golden-Boy-Wahl an / Lars Baron/GettyImages
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Seit 2003 kührt die italienischen Sportzeitung Tuttosport den besten U21-Spieler in Europa mit der Auszeichung zum 'Golden Boy'. Prominente Namen wie Lionel Messi, Wayne Rooney, Kylian Mbappé oder zuletzt Jude Bellingham gehörten in den vergangenen 21 Jahren zu den Gewinnern. Mario Götze ist bislang der einzige deutsche Youngster, der diese Ehrung erhielt (2011). 13 Jahre später könnte der Preis erneut an einen deutschen Kicker gehen - mit dem so wohl die wenigsten gerechnet hätten.

Denn der Kölner Max Finkgräfe hat bei der Wahl zum 'Golden Boy 2024' bislang die mit Abstand meisten Stimmen eingesammelt. Der Linksverteidiger erhielt seit Eröffnung der Wahl vor wenigen Tagen fast 11.000 Stimmen, was einem Anteil von 36,6 Prozent der ingesamt fast 30.000 abgegebenen Stimmen entspricht [Stand 01. Juli, Anm.]. Damit liegt Finkgräfe aktuell klar an der Spitze der Abstimmung.

Wie es dazu kommen konnte? Tuttosport schlägt jedes Jahr 100 U21-Spieler für den prestigeträchtigen Preis vor, die anhand des Football-Benchmark-Index ermittelt werden. Ein Index, der die Leistungen der Talente von Oktober bis März misst. Basierend darauf wird dann ein Ranking erstellt. Diese Liste wird im Juni veröffentlicht und fortan alle vier Wochen aktualisiert, wobei jedes Mal die letzten 20 Spieler gestrichen werden.

Fan-Voting bringt Max Finkgräfe auf Platz eins

Diese Streichung erfolgt auf Basis eines Fan-Votings, die auf der Webseite von Tuttosport für ihre Favoriten abstimmen können. Und die Kölner Anhänger scheinen genau das getan zu haben und Finkgräfe so zu seinem großen Vorsprung verholfen zu haben. Zuvor hatte der 1. FC Köln die eigenen Fans auch dazu aufgerufen, für Finkgräfe abzustimmen.

Dass der 20-Jährige den 'Golden Boy 2024' letztlich gewinnen wird, ist dennoch unwahrscheinlich. Denn aus den letzten 20 Spielern, die im Oktober noch übrig sein werden, wählen nicht mehr die Fans, sondern 40 Fachjournalisten den neuen Titelträger aus. Dass sich Finkgräfe dann gegen Spieler wie Lamine Yamal, Warren Zaire-Emery, Alejandro Garnacho oder Kobbie Mainoo durchsetzen kann, muss bezweifelt werden.

Mit Aleksandar Pavlovic, Mathys Tel (beide Bayern), Jamie Bynoe-Gittens, Youssoufa Moukoko (beide Dortmund), Hugo Larsson (Frankfurt), Brajan Gruda (Mainz), Tim Drexler und Umut Tohumcu (beide Hoffenheim) hat die Bundesliga aber auch noch acht andere Eisen im Feuer.


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