10 Interessante Infos zu Bayern-Gegner Arsenal: North London Forever
Von Oliver Helbig
Der FC Arsenal, Viertelfinalgegner des FC Bayern in der Champions League, hat sich in den letzten Jahren unter dem spanischen Trainer und Ex-Arsenal-Profi Mikel Arteta wieder gefestigt. Mittlerweile gehören die Gunners wieder zu den ganz Großen in der Premier League und damit auch in Europa. Für die Bayern wird das Duell mit dem Klub aus dem Norden Londons ein heißer Ritt und wohl kein Selbstläufer wie in den vergangenen Jahren, als die Bayern Arsenal regelmäßig aus dem Stadion fegten. Vor dem Hinspiel in der Königsklasse werfen wir einen Blick auf einige interessante Neuigkeiten rund um die Gunners.
Warum Arsenal?
Der Verein wurde 1886 von Arbeitern einer Londoner Waffenfabrik gegründet, daher der Name Arsenal. Arsenal bedeutet unter anderem auch Waffenlager oder Waffenfabrik, daher die Verbindung zwischen Namensgebung und Herkunft. Im Logo der Gunners ist eine Kanone zu sehen, was auf die Kanoniere (engl. Gunners) hinweist und somit die Gründer symbolisiert.
North London Forever
Die Fans des FC Arsenal zählen zu den stimmungsvollsten der Premier League und dürfen sich seit Ende der Saison 2022/23 über eine neue Hymne freuen. Sie selbst haben mehr oder weniger dafür gesorgt, dass der Song 'The Angel' von Louis Dunford, einem in Nordlondon geborenen und aufgewachsenen Musiker, Teil des Vereins wurde, nachdem sie sich und den Verein im Text wiederzufinden schienen.
Durch das mehrfache Teilen des Hits, der am 25. Februar 2022 veröffentlicht wurde, wurde auch Arsenals Trainer Mikel Arteta auf den Song aufmerksam und lud Dunford sogar zu einem Training der Gunners ein, bei dem der Sänger die Profis kennenlernte. Auch beim Heimspiel gegen Leeds in der Saison 2022/23 war Dunford zu Gast der Gunners und als sein Song im Stadion gespielt wurde, sorgte er für eine besondere emotionale Stimmung im Emirates Stadium. Auch bei den Spielern, wie Arteta in einem Interview verriet. Seitdem ist 'The Angel' nicht mehr wegzudenken und nimmt jeden im Stadion mit auf eine hochemotionale Reise. Auch Spieler wie Gabriel Jesus wurden im Stadion schon beim Mitsingen erwischt und nicht selten gibt es auch feuchte Augen während der Song durch das Stadion hallt.
Große Mitgliederzahl
Arsenal hat nach Manchester United (150.000) die zweithöchste Mitgliederzahl in England (statista.de). 130.000 Mitglieder zählen die Gunners derzeit und somit 20.000 weniger als der Konkurrent aus Manchester. Damit liegt Arsenal derzeit weltweit auf Platz 14 der mitgliederstärksten Vereine. Im Vergleich liegen in dieser Statistik mit dem FC Bayern München (316.000 Mitglieder), Borussia Dortmund (189.532), Schalke 04 (174.000) und dem 1. FC Köln (132.439) aktuell gleich vier Vereine aus Deutschland vor den Gunners.
Emirates Stadium - Fünfthöchste Kapazität und vierthöchste durchschnittliche Zuschauerzahl
Nach Manchester United, West Ham United, Tottenham und dem FC Liverpool verfügt Arsenal mit 60.704 Plätzen über die fünftgrößte Kapazität aller Stadien der Premier League. Die durchschnittliche Auslastung bei Heimspielen liegt bei 60.216 Zuschauern und fällt damit wohl in die Kategorie "immer ausverkauft". In dieser Statistik liegt das Emirates nach vergangenen Erfassungen sogar vor der Anfield Road (durchschnittliche Auslastung: 55.009).
Das Stadion wurde im Sommer 2006 nach über zweijähriger Bauzeit eröffnet und ersetzte das legendäre Highbury, in dem Arsenal groß geworden ist. Unter Kennern ist das Stadion auch als Ashburton Grove bekannt, benannt nach dem Ort, an dem es steht.
Rekordsieger im FA-Cup
Im FA Cup, dem wichtigsten englischen Pokalwettbewerb, ist Arsenal mit insgesamt 14 Titeln Rekordsieger und hat damit zwei Titel mehr gewonnen als Verfolger Manchester United. Zuletzt gewann Arsenal den FA Cup im Jahr 2020 mit einem 2:1-Sieg über den Stadtrivalen Chelsea.
Arsene Wenger
Der Franzose Arsène Wenger gilt als der größte Trainer in der Geschichte der Gunners. Wenger war von 1996 bis 2018 Teammanager des FC Arsenal und genießt bei allen Arsenal-Fans Legendenstatus. Der in Straßburg geborene Wenger ist bis heute der erfolgreichste und am längsten amtierende Trainer der Vereinsgeschichte. Drei Meisterschaften und sieben Pokalsiege stehen zu Buche. Zudem gewann Wenger sieben Mal den englischen Supercup. Vor dem Stadion der Gunners wurde ihm zu Ehren ein Denkmal errichtet.
The Invincibles
In der Saison 2003/2004 schrieb Arsenal Geschichte und wurde unter Arsène Wenger ungeschlagen englischer Meister. Das brachte den Gunners damals den Spitznamen "The Invincibles" ein. Zur damaligen Meistermannschaft gehörte auch der deutsche Torhüter Jens Lehmann. 26 Siege und 12 Unentschieden standen am Ende für Arsenal auf der Habenseite. Auch Patrick Vieira, Freddie Ljungberg, Gilberto Silva, Robert Pires, Kolo Touré, Ashley Cole oder die Stürmerlegenden Thierry Henry und Dennis Bergkamp gehörten zu den Unbesiegbaren aus dem Norden Londons.
Rekordtorschütze und Vereinslegende: Thierry Henry
Arsenal hat schon viele große Stürmerstars gesehen. Namen wie Robin van Persie, Ian Wright oder Dennis Bergkamp zierten das Trikot der Gunners und wurden zu Vereinslegenden. Doch keiner traf so wie der Franzose Thierry Henry. Der heute 46-Jährige ist seit Sommer 2023 Trainer der französischen U21-Auswahl und traf in 377 Pflichtspielen für Arsenal 228 Mal. Hinzu kommen 96 Torvorlagen. Damit liegt Henry weit vor Ian Wright, der mit 179 Treffern den zweiten Platz in dieser Rangliste belegt.
Wenn man an Arsenal denkt, denkt man wohl immer zuerst auch an Thierry Henry. Er ist die vermeintlich größte Vereinslegende unter allen Arsenal-Spielern. Wie Trainerlegende Wenger wurde auch Henry eine Statue vor dem Emirates Stadium errichtet.
Deutsche bei Arsenal
Neben dem ehemaligen Torhüter Jens Lehmann standen mit Per Mertesacker, Serge Gnabry, Bernd Leno, Shkodran Mustafi, Mesut Özil, Lukas Podolski, Thomas Eisfeld, Alberto Mendez und Stefan Malz einige weitere deutsche Spieler bei Arsenal unter Vertrag. Vor allem Podolski, Özil und Mertesacker haben dabei einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sich in die Herzen der Fans gespielt. Aktuell steht mit dem deutschen Nationalspieler Kai Havertz wieder ein Deutscher im Kader Arsenals.
"I don't do trials" - Die lustige Ibrahimovic-Story
Arsenal hätte die Möglichkeit gehabt, Zlatan Ibrahimovic zu verpflichten, als dieser noch ein Jungspund war und als großes Talent galt. Doch Ibrahimovic sorgte in der für ihn typischen Art und Weise selbst dafür, dass dieser Transfer nicht zustande kam. Die schwedische Fußballlegende wurde von Arsène Wenger eingeladen und es gab sogar schon Fotos von Ibrahimovic im Arsenal-Trikot. Wenger wollte, dass Ibrahimovic ein Probetraining absolviert, doch der schwedische Hühne strotzte schon zu Beginn seiner Karriere nur so vor Selbstvertrauen und lehnte dankend ab.
"I don't do trials", so Ibrahimovic damals zum Arsenal-Coach Wenger, und wenn Wenger nicht wisse, wie gut er sei, dann sei Arsenal der falsche Verein. "Alles war gut, bis er sagte, ich solle ein Probetraining machen“, sagte Ibrahimovic in einem Interview über die damalige Situation. "Ich sagte: 'Ich mache kein Probetraining. [...] Ich bin der Beste, scheiß auf den Rest. Entweder du willst mich oder du willst mich nicht. Oder warum bin ich sonst hier?' Und das war's, ich bin nie zu Arsenal gegangen", so der Ex-Stürmer weiter. Typisch Ibrahimovic. Später verriet Ibrahimovic aber auch, dass er es bedauere, dass der Wechsel nicht zustande gekommen sei.
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