Inter und Sporting im öffentlichen Streit um den Transfer von João Mário

João Mário steht im Mittelpunkt der Debatte
João Mário steht im Mittelpunkt der Debatte / Carlos Rodrigues/Getty Images
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Inter Mailand und Sporting tragen derzeit einen öffentlich geführten Streit um den Transfer von João Mário aus. Dabei scheinen sich die Italiener seltsamer Methoden bedient zu haben.


Derzeit gibt es mächtig Krieg zwischen dem amtierenden italienischen Meister Inter Mailand und dem amtierenden portugiesischen Meister Sporting aus Lissabon. Das Beste für alle Außenstehenden: Der Streit wird in der Öffentlichkeit ausgetragen.

Mittelpunkt der Debatte ist der Transfer von João Mário, der in diesem Sommer von Inter zu Sportings Konkurrenten Benfica wechselte. Doch der Reihe nach.

Im Sommer 2016 wechselte der Spielmacher für satte 40 Millionen Euro von seinem Ausbildungsverein Sporting zu Inter. Dort konnte er sich jedoch nicht durchsetzen und wurde in der Folge an West Ham United und Lokomotiv Moskau verliehen - und in der abgelaufenen Saison auch an Sporting selbst.

Der 46-fache portugiesische Nationalspieler holte bei dieser Leihe den Titel mit Sporting und kehrte danach zu Inter zurück. In diesem Sommer wechselte Mário dann fest nach Lissabon - allerdings zu Konkurrent Benfica.

Und genau dies stellt nun ein facettenreiches Problem dar.

Inter löst Vertrag auf - Sporting pocht auf weitere 30 Millionen Euro

Denn Sporting meldete sich kurz nach dem feststehenden Wechsel per Pressemitteilung, in der man den Italienern unlautere Methoden vorwarf. So habe man sich 2016 mit Inter darauf geeinigt, dass weitere 30 Millionen Euro für Mário fällig wären, sollte er aus Mailand zu einem anderen portugiesischen Klub als Sporting wechseln.

Die Mailänder reagierten prompt und nutzten dafür ebenfalls eine Pressemitteilung:

"Der FC Inter Mailand hat die Pressemeldungen von Sporting Lissabon zur Kenntnis genommen. Das sind inakzeptable, sehr ernste und vor allem unbegründete Aussagen. Das Unternehmen wird sein Image und seinen Ruf an den entsprechenden Stellen schützen."

Das Problem ist, dass Sporting und Inter 2016 keine Angaben zur Vertragslaufzeit Mários machten. Laut transfermarkt.de wurde ein fünfjähriges Engagement kolportiert, dieses hätte in diesem Sommer keinen Bestand mehr gehabt.

Schwammig wird es jedoch, da Inter erklärte, man habe den Vertrag mit Mário aufgelöst, was die Nachzahlung an Sporting verhindern sollte, doch wiederum für einen längeren ursprünglichen Zeitraum sprechen würde.

Man darf gespannt sein, wie die UEFA sich in diesem Fall positionieren wird. Denn dass der Verband eingeschaltet wird, scheint sicher.

Sollte Inter tatsächlich eine Nachzahlung umgehen können, weil man den Vertrag mit Mário auflöste, dann würde dies nicht nur moralisch fraglich sein. Vielmehr wäre eine Präzedenz geschaffen, die es zu verhindern gilt.