Innenverteidiger-Engpass beim FC Bayern - diese Alternativen gibt es

Durch die Ausfälle von Eriksson und Sembrant steht der FC Bayern München vor dem Ligaspiel gegen die TSG Hoffenheim vor einem Innenverteidiger-Engpass. Welche Optionen hat FCB-Coach Alexander Straus nun?
Magdalena Eriksson fällt derzeit mit Kniebeschwerden aus
Magdalena Eriksson fällt derzeit mit Kniebeschwerden aus / Eurasia Sport Images/GettyImages
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Am Montag, 23. September, steht für den FC Bayern München das nächste Duell in der Frauen-Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim an. Auch wenn die Münchnerinnen die volle Punkteausbeute aus den ersten beiden Spielen mitnahmen, gibt es beim Deutschen Meister vor dem 3. Spieltag einige Sorgenfalten in Bezug auf die Zusammenstellung der Innenverteidigung.

An der Seite von Glódís Perla Viggósdóttir agiert normalerweise Magdalena Eriksson. Doch die schwedische Nationalspielerin laboriert derzeit an Knieproblemen und steht demnach vorerst nicht zur Verfügung. Ihr Ersatz durch Landsfrau Linda Sembrant kam letzte Woche gegen RB Leipzig (6:2) zum Einsatz, wo diese sich jedoch in der Schlussviertelstunde eine Gelb-Rote- Karte für ein Foulspiel abholte.

Glodis Perla Viggosdottir
Welche Spielerin wird an der Seite von Viggósdóttir auflaufen? / Boris Streubel/GettyImages

Nun fallen gegen Hoffenheim also beide Optionen aus, nominell stehen im Kader keine anderen gelernten Innenverteidigerinnen zur Auswahl. Zeit für Trainer Alexander Straus und einen seiner Geistesblitze für eine passende Lösung.

"Es steht noch nicht fest, wer neben Glodis spielen wird. Wir haben eine Menge guter Spielerinnen und Optionen", so der Trainer beim Presse-Talk. "Egal wie wir uns entscheiden, wir werden eine gute Mannschaft auf dem Platz haben. Es ist jetzt meine dritte Saison hier in München und es ist ein bisschen seltsam, dass wir Jahr für Jahr in der Situation sind, dass wichtige Spielerinnen ausfallen. […] Für die Frauen des FC Bayern wird es in der Zukunft sehr wichtig sein, dass wir es schaffen, dass wir die besten Spielerinnen auf dem Platz haben." Straus werde die Tage bis zum Spiel nutzen, um eine endgültige Entscheidung zu treffen.

Option 1: Tuva Hansen

Die norwegische Abwehrspielerin, die normalerweise als Außenverteidigerin zum Einsatz kommt, hat sich in dieser noch jungen Saison bisher äußerst spielstark präsentiert. Während sie in der vergangenen Saison noch eher zu Gelegenheitseinsätzen gekommen war, begann sie bei der letzten Partie gegen Leipzig von Beginn an auf der rechten Seite. Wie auch schon in der Vorbereitung zeigte sich die 27-Jährige deutlich selbstsicherer als das teilweise noch in der Vergangenheit der Fall gewesen war.

Tuva Hansen
Tuva Hansen wird wahrscheinlich auch gegen Hoffenheim in der Startelf stehen / Paolo Bruno/GettyImages

Wenn Hansen auf die Position neben Viggósdóttir gesetzt werden würde, könnten Giulia Gwinn und Carolin Simon über die Außenbahnen agieren. Zudem wäre da auch noch Neuzugang Magou Doucouré, die überall in der Abwehr agieren kann. Doch ohne bisherige Einsätze für den FCB kann sich die Französin wohl höchstens eine Einwechslung erhoffen.

Option 2: Sarah Zadrazil

Eher unwahrscheinlich, aber möglich, ist die Option, eine zentrale Mittelfeldspielerin nach hinten zu ziehen. Wenn sich Straus dafür entscheiden sollte, würde es wohl eher Sarah Zadrazil anstatt Georgia Stanway treffen. Für die Österreicherin könnte folglich Samantha Kerr auf der Sechserposition beginnen. Allerdings kommt diese Lösung wohl eher nicht in Frage.

Option 3: Umstellung auf Dreierkette

Naheliegender wäre eine Systemumstellung von einer Vierer- auf eine Dreierkette in der Abwehr. In der Mitte ist Viggósdóttir gesetzt. Auf der einen Seite könnte sich Gwinn einreihen, während auf der anderen entweder Hansen oder Carolin Simon starten können.

Alexander Straus
Wie wird Alexander Straus gegen Hoffenheim aufstellen? / Boris Streubel/GettyImages

Straus hat in der Vergangenheit bereits mehrfach erwähnt, dass er dieses Modell gerne als Alternative zur Verfügung stehen hat und testete dies bereits einige Male in der vergangenen Saison. Da es jedoch über seine Amtszeit verteilt immer wieder größere Ausfälle gegeben hat - unter anderem Gwinn, Eriksson, Simon und Katharina Naschenweng-, ist es bisher hauptsächlich bei einer Idee geblieben und kam nicht gegen hochkarätige Gegner zum Einsatz. Dies könnte sich nun gegen Hoffenheim ändern.

Ein Vorteil dieses Systems wäre es eventuell, die Sturmspitze doppelt zu besetzen, um auf diese Weise noch mehr Druck auf die gegnerische Abwehr auszuwirken und gleichzeitig mehr Anspielstationen in der Tiefe zu schaffen. Auf der anderen Seite ist diese Formation natürlich auch anfälliger für schnelle Konterangriffe über die Flügel, was zu den Stärken der TSG gehört. Aus diesem Grund wird es der Bayern-Trainer in diesem Fall wahrscheinlich doch bei einer Viererkette belassen.


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