Innenministerin wird deutlich: Dem Niedersachsen-Derby drohen "klare Konsequenzen"
Von Oliver Helbig
Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig - dieses Duell in der 2. Bundesliga zählt wohl zu den traditionsreichsten, aber auch zu den brisantesten Derbys im deutschen Fußball. Die beiden Fanlager sorgten bei Aufeinandertreffen in der Vergangenheit zuletzt immer wieder für Aufregung und Ärger. Geht es nach Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens, soll sich das in der Zweitliga-Saison 2024/25 nicht wiederholen. "Ich möchte, dass die Gästeblöcke leer bleiben. Wir sind an einem Punkt, an dem wir der gewaltbereiten Minderheit im Stadion sagen müssen: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Und deswegen braucht es auch klare Konsequenzen“, so die Politikerin am Mittwoch bei einem Gespräch mit Vertretern beider Vereine.
"Trotz der ernsthaften Bemühungen der Vereine und trotz der umfangreichen Einsatzmaßnahmen der Polizei, konnten letztendlich leider auch verletzte Personen nicht verhindert werden. Ich akzeptiere das nicht und möchte das auch nicht länger hinnehmen“, wird Behrens deutlich. Bei den Begegnungen der beiden niedersächsischen Traditionsvereine im vergangenen November und im April kam es jeweils zu massivem Pyro-Einsatz und Ausschreitungen. Zu viel für die Ministerin für Inneres und Sport.
Hannover will nach Lösungen suchen um den Stadionbesuch für Gästefans zu ermöglichen
Nicole Kumpis, Präsidentin von Hannover 96, will das aber noch nicht so stehen lassen. "Wir nehmen das sehr ernst. Wir glauben aber fest daran, dass es Maßnahmen gibt, die wir noch vor einem Ausschluss der Gästefans umsetzen könnten“, so Kumpis. "Der Gästefan-Ausschluss ist für uns eine Ultima Ratio, die wir nicht ausschließen wollen, die wir aber für uns bewerten.“
Auch die Fanhilfe Hannover äußerte sich in einer Stellungnahme zum geplanten Ausschluss von Gästefans und lehne "Kollektivstrafen in Gänze ab."
Die nahe Zukunft muss nun zeigen, ob die beiden Vereine Lösungen finden, bei denen die Innenministerin Behrens auf einen Kompromiss eingeht und den Stadionbesuch für Gästefans bei den Niedersachsen-Derbys doch noch ermöglicht. Sollte es dann allerdings erneut zu massiven Vorfällen kommen, dürfte auch sie in Zukunft nicht mehr umzustimmen sein.
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