Pherai trumpft auf: Was Rose mit seinem BVB-Abschied zu tun hat
Von Jan Kupitz
Immanuel Pherai ist einer der besten Spieler der laufenden Zweitliga-Saison. Dass er den BVB in Richtung Eintracht Braunschweig verließ, lag insbesondere am Abschied von Marco Rose.
Der Niederländer war als 16-Jähriger in den BVB-Nachwuchs gewechselt, wo er sowohl in der U17 als auch in der U19 für Furore sorgen konnte und richtig starke Statistiken auflegte. Nachdem er unter Lucien Favre zumindest mal bei den Profis reingeschnuppert hatte, wurde er in der Saison 20/21 in seine Heimat zu PEC Zwolle verliehen - ein Wechsel, der ihn nicht wirklich vorangebracht hat.
Also ging es nach seiner Rückkehr im Sommer 2021 vorerst zur BVB-Reserve, wo er in der 3. Liga aber auftrumpfte und erneut auf sich aufmerksam machte. Als Lohn wurde er im Endspurt der vergangenen Saison in den Profi-Kader der Schwarz-Gelben geholt: Am vorletzten Spieltag wurde Pherai gegen Greuther Fürth kurz vor Schluss von Marco Rose eingewechselt - danach saß er zum Saisonabschluss gegen Hertha erneut auf der Bank der ersten Mannschaft.
Pherai erkannte: Rose nimmt ihn wahr, der Youngster konnte sich bei den Profis (auch im Training) zeigen.
Rose-Aus sorgt für Pherai-Wechsel
Dass der Chefcoach am Saisonende überraschend entlassen wurde, hatte auch Auswirkungen auf Pherais Zukunft. Der Vertrag des 21-Jährigen lief aus - die Überlegungen, diesen zu verlängern, verwarf er nach dem Rose-Abgang, wie er im Interview mit Goal und Spox erklärte. "Nachdem Marco Rose beim BVB entlassen wurde und ich das Angebot von Braunschweig hatte, habe ich mich mit Michael Schiele [Braunschweig-Trainer] getroffen. Er hat mir in den Gesprächen das Gefühl vermittelt: Wenn ich gut arbeite, dann werde ich auch spielen. Das hat mich überzeugt", so der Techniker.
Eine Verlängerung beim BVB mit anschließender Leihe kam für ihn hingegen nicht in Frage, wie er betonte: "Ich wollte mich nicht noch einmal verleihen lassen. In Zwolle habe ich damit keine guten Erfahrungen gemacht. Mir war wichtig, dass ich auf höchstmöglichem Niveau regelmäßig spiele. Nur so entwickele ich mich weiter."
Mittlerweile ist Pherai froh, wie sich die Dinge entwickelt haben. Sein Wechsel nach Braunschweig hat sich "als die richtige Entscheidung herausgestellt", wie er unterstrich. Mit Blick auf seine Scorerpunkte kann man dem Offensivspieler nur beipflichten: Nach 13 Pflichtspielen kommt er bereits auf fünf Tore und fünf Assists - Pherai gilt schon jetzt als einer der besten Spieler der 2. Liga.
"Ich glaube, es liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich mich hier einfach sehr wohlfühle", sagte Pherai über seinen Aufschwung. "Ich habe in Braunschweig endgültig die Freude am Fußball wiedergewonnen, die ich gerade während meiner Leihe nach Zwolle vor zwei Jahren etwas verloren hatte. Das zeigt sich derzeit bei mir auf dem Platz. Mich freut es sehr, dass man mir hier großes Vertrauen entgegenbringt."
Macht er so weiter, dürfte spätestens im kommenden Sommer der nächste Schritt erfolgen. Die Bild berichtete vor wenigen Wochen, dass Pherai dank einer Ausstiegsklausel im Sommer 2023 für eine "hohe sechsstellige" Summe wechseln kann. Angesichts seines Potenzials ein absolutes Schnäppchen.