Hütter verrät: Hätte Kruse gerne bei der Eintracht gesehen
Von Yannik Möller
Seit dieser Saison läuft Max Kruse - nach seinem Engagement in der Türkei - in der Bundesliga für Union Berlin auf. Dabei hätte ihn Adi Hütter auch gerne bei Eintracht Frankfurt gesehen.
Im Streit endete die Zeit bei Fenerbahce Istanbul für Max Kruse im vergangenen Sommer. Der Offensivspieler verließ den Klub nach einem Jahr und heuerte, nach einer kurzen vereinslosen Zeit, schließlich bei Union Berlin an. Mit ihm stärkte der Aufsteiger, der in der vorigen Saison nahezu problemlos die Klasse halten konnte, nochmals den Kader für die aktuelle Spielzeit.
Ein Schritt, der sich sportlich definitiv gelohnt hat: In seinen bisher sieben Einsätzen in der Bundesliga, konnte er bereits drei Treffer erzielen und fünf weitere vorbereiten - alleine in den letzten beiden Partien kam er auf jeweils ein Tor und je zwei Vorlagen. Union Berlin stellt aktuell den zweitbesten Angriff der Liga, hinter dem FC Bayern.
Allerdings hätte man ihn auch gerne bei Eintracht Frankfurt gesehen, wie Adi Hütter gegenüber der Bild erklärte: "Es hat vor einem Jahr Gespräche gegeben zwischen Fredi Bobic, Bruno Hübner und seinem Management. Er wäre ein Spieler, der uns sicherlich gut tun würde mit seiner Kreativität." Dass er diesen Effekt bei Union einbringen kann, habe ihm der Co-Trainer der Berliner bereits versichert - die beiden wohnen sehr nah beieinander. "Ich hätte ihn gern bei uns gesehen", versichert der SGE-Coach.
Hütter hätte Kruse für Frankfurt gewinnen wollen - gute Alternative in Kamada
Allzu traurig ist Hütter aber nicht, zumal man mit Daichi Kamada eine gute Alternative hatte finden können, der seit seiner Leih-Rückkehr aus Belgien von VV St. Truiden ein fester Bestandteil der Eintracht ist. Der Japaner sei zwar "ein anderer Typ", so Hütter, "aber einer, den wir vielleicht eines Tages teuer verkaufen werden". Bei Kruse wäre dies nicht mehr möglich.
Eine erneute Auflage der Gespräche mit Kruse und seinem Management habe es in diesem Sommer auch wegen Kamada nicht gegeben: "Was hätten Sie gemacht, wenn Sie mit Kamada einen jungen Spieler haben, der eine gute Saison gespielt hat - und dann Kruse holen, der sich bei Eintracht nicht auf die Ersatzbank setzen würde? Was machen sie dann mit Kamada?" In diesem Szenario wäre die eigene Philosophie des Klubs, junge Spieler zu entwickeln um sie im besten Fall später teuer verkaufen zu können, nicht beachtet worden. Der 24-Jährige sei nun einmal "ein junger Spieler, der Potenzial hat".
Auch das Auftreten von Kruse abseits des Platzes wäre ein Thema gewesen, jedoch eines, das Hütter seiner Ansicht nach gut unter Kontrolle hätte haben können. "Er ist halt ein anderer Typ. Das muss man auch akzeptieren. Wenn die Leistung auf dem Platz stimmt", betont der 50-Jährige. So gebe es auch Spieler, "die um zehn Uhr im Bett sind, keinen Alkohol trinken, keine Zigarette rauchen, aber am Wochenende nicht zu sehen sind, wenn es um Leistung geht".
Dabei hätte man zwar "viel kommunizieren" müssen, doch hätte sich Hütter dieses zusätzliche Management sicherlich zugetraut. So bleibt das Vertrauen für Kamada, der in der bisherigen Saison auch schon bei sehr soliden fünf Scorer-Punkten steht.