HSV will Transferstrategie auch im Aufstiegsfall beibehalten

Martin Rose/Getty Images
facebooktwitterreddit

Mit dem gestrigen 0:0 bei der formstarken Fortuna aus Düsseldorf hat der Hamburger SV einen weiteren, wenn auch kleinen Schritt auf dem Weg zum Aufstieg getan. Hinter den Kulissen plant der Traditionsklub schon ziemlich konkret mit der Rückkehr ins Oberhaus.

Sollte diese gelingen, würden allein schon über den neuen Verteilungsschlüssel der Fernsehgelder, der ab der kommenden Spielzeit Anwendung findet, 900.000 Euro mehr in die klammen Kassen gespült werden. So berichtete es kürzlich die Bild-Zeitung.

Der HSV profitiert dabei vor allem davon, dass auch mathematisch nicht klar definierbare Kriterien wie die Bedeutung des Klubs, die Beliebtheit des Vereins und das allgemeine Interesse, das er im Land auf sich zieht, einfließen.

Etat soll von 23 auf 36 Millionen Euro angehoben werden

Der Etat der Rothosen würde in der Bundesliga, einem Bericht der Sportbild zufolge, von aktuell 23 Millionen Euro auf 36 Millionen Euro erhöht werden. Die sind schon allein deshalb notwendig, weil die aktuellen Bezüge einiger Spieler aufgrund von Vertragsklauseln im Aufstiegsfall angepasst (sprich: erhöht) würden. In der Summe würde der jetzige Kader im Oberhaus 30 Millionen Euro an Gehältern kosten.

36 Millionen Euro - das klingt erstmal nach einem gewaltigen Sprung. Immerhin bedeutet er eine Steigerung von rund 57 Prozent gegenüber dem jetzigen status quo. Doch blieben - Stand heute - tatsächlich nur sechs Millionen Euro für Neuverpflichtungen übrig. Zum Vergleich: In der letzten Bundesliga-Saison (2017/18) verfügten die Hamburger noch über ein Budget von 50 Millionen Euro.

Noch nicht eingepreist sind jedoch auf der anderen Seite Mehreinnahmen über einen eventuellen Ticket-Verkauf (sobald es das Corona-Infektionsgeschehen zulässt), höhere Sponsoren-Gelder und natürlich über Verkäufe von Spielern.

Strategie der ablösefreien Verpflichtungen soll beibehalten werden

So oder so planen die Macher am Volkspark jedoch keine großen Sprünge auf dem Transfermarkt. Es soll vielmehr die im vergangenen Sommer eingeschlagene Linie mit ablösefreien Neuverpflichtungen beibehalten werden.

Tatsächlich musste von den sechs Neuzugängen für diese Spielzeit (Klaus Gjasula, Toni Leistner, Amadou Onana, Simon Terodde, Sven Ulreich und Moritz Heyer) nur für den ehemaligen Osnabrücker Heyer eine Entschädigungszahlung (in Höhe von 600.000 Euro) entrichtet werden.

Die anfänglichen Befürchtungen im Umfeld des Klubs, dass mit einer solchen Transferpolitik keine Qualitätssteigerung erreicht werden würde, haben sich bisher nicht bestätigt. Im Gegenteil - bis auf den zur Zeit durch eine Verletzung außer Gefecht gesetzten Gjasula spielen alle neuen Spieler eine wichtige Rolle im System von Daniel Thioune.