HSV will Maximilian Rohr von Carl Zeiss Jena: Jetzt geht es nur noch um die Ablösesumme
Von Guido Müller
Die Abwehr wurde beim Hamburger SV in der Analyse der vergangenen Spielzeit als Achillesferse ausgemacht. Entsprechend wird der Klub viel Augenmerk darauf legen, diesen Mannschaftsteil nachhaltig zu verstärken. Durch die finanziellen Zwänge werden teure Transfers jedoch nicht möglich sein.
Und so passt die Meldung der Bild, dass die Rothosen am Drittliga-Spieler Maximilian Rohr von Carl Zeiss Jena interessiert seien, durchaus in die momentane Gesamtlage. Der 25-jährige, großgewachsene Innenverteidiger (1,95 Meter) kam erst im vergangenen Sommer vom Fünftligisten SGV Freiberg (Oberliga Südwest) zu den Thüringern, musste also erstmal einen zweistufigen Sprung (von der 5. in die 3. Liga) bewältigen.
Schwieriger Start für Rohr in Jena
Doch dies gelang ihm auf recht überzeugende Weise. Dabei war der Start mehr als holprig. Zunächst verpasste er aufgrund einer im Vorjahr eingehandelten Rotsperre die ersten drei Spiele für Carl Zeiss, ehe er am vierten Spieltag endlich sein Debüt geben konnte - und in der 81. Spielminute mit glatt Rot erneut vom Platz flog. Wieder ein Spiel Pause. In der Folge fing sich Rohr und stand vom 6. bis zum 13. Spieltag regelmäßig auf dem Platz.
Aber dann erlitt der Abwehrrecke einen Schlüsselbeinbruch, der ihn vom 14. bis zum 21. Spieltag außer Gefecht setzte. Trainer Lukas Kwasniok, der Rohr unbedingt bei Jena haben wollte, war da schon wieder Vergangenheit in Jena und trainierte bereits den späteren Sensationshalbfinalisten im DFB-Pokal, den 1. FC Saarbrücken. Von den letzten sechzehn Saisonspielen (zwischen dem 22. und dem 38. Spieltag) verpasste Rohr dann aber nur noch ein Spiel aufgrund einer Gelbsperre.
Trotz all dieser Widrigkeiten kommt Rohr am Ende auf immerhin 25 Einsätze in der 3. Liga. Bemerkenswert dabei sind sicherlich auch die vier Scorerpunkte (drei Tore, allesamt mit dem Kopf, eine Vorlage). In fast jedem sechsten Spiel war er also an einem Tor beteiligt. Ihm zu attestieren, den Sprung von der 5. in die 3. fast bruchlos geschafft zu haben, ist somit nicht vermessen. Und da könnte durchaus noch mehr gehen.
Jena wolle ursprünglich 500.000 Euro - HSV will nicht mehr als 100.000 zahlen
Das scheint sich auch der HSV gedacht zu haben - und hat den Kontakt zu Rohr und dessen Verein aufgenommen. Knackpunkt, wie so oft, die Ablösesumme. Immerhin bezahlte Jena für Rohr im vergangenen Jahr 85.000 Euro. Von den illusorischen 500.000 Euro, die die Thüringer eingangs vom HSV gefordert haben sollen (laut einem Bericht des Hamburger Abendblattes) sollen sie sich schon wieder verabschiedet haben. Der Bild-Zeitung nach sei der HSV jedenfalls nicht bereit, mehr als 100.000 Euro zu zahlen.
Als Soforthilfe für die Profis ist Rohr indes nicht vorgesehen. Vielmehr soll er sich über gute Leistungen in der Regionalliga Nord für höhere Aufgaben empfehlen.