Letzte Ausfahrt Mengkofen - wie Bobby Wood seine allerletzte Chance nutzen will
Von Guido Müller
Welche Chance bekommt ein Spieler, der schon seine letzte verspielt hat? Genau, die allerletzte. So wie bei Bobby Wood und dem HSV. Denn der US-Amerikaner wird, mangels Angeboten anderer Vereine, voraussichtlich in sein letztes Vertragsjahr an der Elbe gehen.
Doch das will er nicht nur abkassierender Weise auf der Tribüne verbringen, sondern in einer produktiven Rolle. Dafür hat sich der 27-jähriger Angreifer noch mal einen speziell auf ihn zugeschnittenen Trainingsplan zurechtgelegt. Und der beginnt im bayrischen Mengkofen, Landkreis Dingolfing-Landau. Hier soll die Reset-Taste für den Hawaiianer gedrückt werden. Hier weilte er bereits vor einer Woche, um an einem eigens von seiner Agentur Rogon angebotenen Trainingsprogramm teilzunehmen. Und hier wird Wood auch in den kommenden zehn Tagen versuchen, sich wieder annähernd in die Form zu bringen, die ihn vor gut vier Jahren zu einem der begehrtesten Stürmer der Liga werden ließ.
Bobby Wood kann nur noch positiv überraschen
Grimmige Entschlossenheit will sein näheres Umfeld bei ihm ausgemacht haben. Beim HSV nimmt man derartige Ankündigen freilich mit Vorsicht auf. Denn zu oft wurden in den letzten vier Jahren die Hoffnungen der Verantwortlichen, der Fans, und wohl auch des Spielers selbst enttäuscht. Ob in Hamburg oder in Hannover, wohin es ihn vor zwei Jahren leihweise verschlagen hatte.
Einen kleinen psychologischen Vorteil, wenn man es so überhaupt bezeichnen kann, hat Wood gegenüber den Vorjahren. Mit einem Comeback rechnet in Hamburg schon längst keiner mehr. Er kann also nur noch positiv überraschen. Getreu dem Motto: Du hast keine Chance - also nutze sie. Es wird seine allerallerletzte sein.