HSV vorerst wieder ohne Schonlau - Walter sieht sich als "Papa dieses Teams"
Von Jan Kupitz
Der Hamburger SV steht vor richtungsweisenden Spielen: Nach dem eigentlich perfekten Saisonstart gab es zuletzt zwei enttäuschende Niederlagen, die die Stimmung mächtig dämpften. Zu allem Überfluss fällt auch der Kapitän wieder aus.
Mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen hatte der Hamburger SV einen Top-Start hingelegt. Doch die hanseatische Euphorie erhielt zuletzt einen herben Dämpfer, als die Rothosen zwei verdiente (!) Niederlagen gegen die Aufsteiger SV Elversberg und VfL Osnabrück kassierten. Zwar liegt der HSV immer noch auf Rang drei und hat nur einen Zähler Rückstand auf den kommenden Gegner Fortuna Düsseldorf, der die Tabelle anführt, doch die Stimmung droht gefährlich zu kippen.
Vor dem Top-Spiel gegen die Fortunen gab Tim Walter daher auch unumwunden zu, man sei "enttäuscht, dass wir die gute Ausgangslage verspielt haben". "So selbstkritisch muss man sein. Wir haben klar angesprochen, dass wir Dinge besser machen müssen - und das werden wir am Freitag auch tun", zeigte er sich dennoch gewohnt selbstbewusst.
Das Unterfangen gegen den Tabellenführer muss der HSV aber wieder einmal ohne seinen Kapitän angehen. Sebastian Schonlau, der schon die Vorbereitung und den Saisonstart wegen einer Wadenverletzung verpasst hatte, konnte bislang erst zwei Ligaspiele bestreiten.
Bei der jüngsten Niederlage gegen Osnabrück musste er schon wieder aussetzen - und wie es aussieht, wird er erst nach der Länderspielpause Mitte Oktober zurückkehren. "Bascho wird am Freitag und voraussichtlich auch in Wiesbaden ausfallen", teilte Walter am Mittwoch mit. "Die alte Wadenverletzung ist wieder aufgebrochen, es hat sich Flüssigkeit angesammelt."
Ohne den Führungsspieler wird die Aufgabe für die Hanseaten sicher nicht leichter - doch auch unabhängig vom Mitwirken Schonlaus muss sich das gesamte Team aufraffen. Nach der Niederlage gegen Osnabrück hatte Walter seine Mannschaft scharf kritisiert und ihr einen "einfach bodenlos schlechten" Auftritt vorgeworfen. Das sei nicht die Mannschaft gewesen, die er kenne.
Zu diesen deutlichen Aussagen wollte sich Walter am Mittwoch auch noch einmal äußern. "Wenn man etwas kritisch anspricht, heißt das nicht, dass man auf Distanz geht. Ich stehe zu 100% hinter meiner Mannschaft, bin der Papa dieses Teams", machte der Chefcoach klar und versprach: "Das wird auch immer so bleiben."
Denn auch Walter weiß: Nur gemeinsam wird man beim HSV wieder in die Erfolgsspur zurückkommen.
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