HSV verspielt Aufstieg: Wo ist die vielbeschworene "Entwicklung"?
Von Daniel Holfelder
Nach der 0:1-Pleite in Kiel muss sich der HSV mit einem weiteren Jahr im Unterhaus abfinden. Trainer Tim Walter steht zunehmend in der Kritik. Ein Kommentar.
"Wir wollen uns entwickeln, das ist unser Weg." Mit diesem schon seit Monaten vorgetragenen Mantra treibt Tim Walter die HSV-Anhänger allmählich zur Weißglut.
Auf dem Platz ist von einer Entwicklung seit Wochen wenig zu sehen - im Gegenteil. Die Ideenlosigkeit im Offensivspiel zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Partien. Ob gegen Düsseldorf, Paderborn oder nun in Kiel: Wo es zu Saisonbeginn noch an der richtigen Balance im Walter-System mangelte, sorgt inzwischen brotloser Ballbesitzfußball für lange Gesichter bei den Rothosen.
Gegen die Störche hatte der HSV 65 Prozent der Spielzeit die Kugel, wusste aber nichts mit dem Leder anzufangen. 16:4 Torschüsse täuschen dann auch gewaltig - denn gefährliche Torchancen waren kaum dabei.
Walters Stuhl wackelt zunehmend
Angesichts des verpassten Saisonziels und der besorgniserregenden Tendenz in der Rückrunde steht immer öfter auch Trainer Tim Walter im Kreuzfeuer der Kritik.
Umso befremdlicher Wirken die Aussagen des 46-Jährigen nach dem Kiel-Spiel: "Wir wollen uns entwickeln und versuchen, uns von Ergebnissen freizumachen."
Walter hat offenbar den Schuss nicht gehört. Zwar steht Sportvorstand Jonas Boldt hinter seinem Übungsleiter. Wenn aber der Saisonendspurt weiter so enttäuschend wie verläuft wie bisher, könnte Boldt in Hamburg bald Geschichte sein. Und Walter auch.
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