Walter über Doyle: "Hängt mit Sicherheit damit zusammen, dass er von Man City kommt!"

Deutet gewisse Allüren bei Tommy Doyle an: HSV-Coach Tim Walter
Deutet gewisse Allüren bei Tommy Doyle an: HSV-Coach Tim Walter / Martin Rose/GettyImages
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Viel ist in den letzten Tagen über das mögliche Ende des Leihgeschäfts von Tommy Doyle beim Hamburger SV kommentiert worden. Jetzt sprach sein (Noch-)Trainer Tim Walter über diese Personalie - und wählte dabei klare Worte.


Beim gestrigen Trainingsauftakt der Hamburger fehlte die City-Leihgabe Tommy Doyle erwartungsgemäß. Da er den Weihnachtsurlaub in seiner zum Virusvariantengebiet erklärten englischen Heimat verbrachte, hätte er in Hamburg sowieso in Quarantäne gemusst.

Zudem ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass der 20-jährige Mittelfeldspieler lieber heute als morgen den HSV verlassen würde. Grund dafür sind die extrem geringen Einsatzzeiten, die ihm während seines viermonatigen Aufenthalts in der Hansestadt zugestanden wurden.

"Es geht nicht nur um die defensive Arbeit!"

Doch wenn es nach Tim Walter geht, hat daran vor allem der Spieler selbst schuld. Gegenüber der Mopo ließ es der Coach in seiner Beurteilung an Klarheit jedenfalls nicht mangeln: "Es kommen viele Dinge zusammen, die man beurteilt. Tommy hat Potenzial und das hat man auch gesehen. Aber man muss auch weiter an Dingen arbeiten, die man noch nicht so gut kann. Ich habe da einige Dinge als Trainer gesehen und die wurden nicht so wahrgenommen. Da geht es nicht nur um die defensive Arbeit."

Im Anschluss deutete Walter noch an, dass auch die Asymmetrie zwischen abgebendem und aufnehmendem Verein bei diesem Leihgeschäft eine Rolle gespielt haben könnte. Denn zwischen dem englischen Meister und letztjährigem Champions-League-Finalisten und dem Hamburger Zweitligisten liegen zur Zeit sportliche Welten.

Tommy Doyle
Tommy Doyle im Trikot der Skyblues / James Gill - Danehouse/GettyImages

"Dann ist es schwierig, Dinge anzusprechen!"

"Wenn Tommy zurückkommt, dann arbeite ich mit ihm, aber er muss auch die Bereitschaft haben, arbeiten zu wollen. Es hängt mit Sicherheit damit zusammen, dass er von Manchester City kommt. Dann ist es schwierig Dinge anzusprechen und reinzugeben, wenn der Spieler es nicht will."

Ein 20-Jähriger, der sich bislang noch kaum seine Sporen verdienen konnte, mit Star-Allüren also? Zumindest deutet Walter dies zwischen den Zeilen an. Ob eine solche Geisteshaltung seitens des Spielers von den Hamburger Scouts nicht auch schon vorher hätte eruiert werden können, beschäftigt gerade stadtweit sämtliche einschlägigen Blogs und Kommentar-Bereiche.

Zudem: Ein gewisses Missverhältnis zwischen aus-und verleihendem Verein gibt es praktisch bei jedem Leihgeschäft. Denn zu gleichwertigen Konkurrenten verleihen die Klubs ihre Sorgenkinder nicht unbedingt gern. Man will mit dem abgegebenen Spieler ja nicht die direkten Rivalen verstärken, sondern vor allem dafür sorgen, dass er Spielpraxis erhält.

In jedem konkreten Einzelfall ist es dann aber vor allem der Spieler selbst (der ja auch vorher sein Placet zu der Leihe gegeben hat), der die neue sportliche Situation, und sei es auch eine Liga (oder mehr) unter dem Niveau seines Stamm-Vereins, annehmen und das beste daraus machen muss.

Dies aber scheint Tommy Doyle in Hamburg nicht gelungen zu sein. Und wenn auch weiterhin kein Wille herrscht, daran etwas zu ändern, ist eine vorzeitige Beendigung dieser Leihe wohl die beste Option für alle Beteiligten.