HSV: Tim Walter geht mit Xavier Amaechi hart ins Gericht
Von Jan Kupitz
Xavier Amaechi geht in seine letzten Monaten beim HSV. Nach einem blassen Testspiel-Auftritt ließ Chefcoach Tim Walter kein gutes Haar an dem Engländer.
Nach seiner unglücklich verlaufenen Leihe zu den Bolton Wanderers musste Xavier Amaechi im vergangenen Sommer wieder beim HSV aufschlagen. Bis zur WM-Pause war er dort immerhin auf acht Einsätze gekommen - wenngleich nur als Edeljoker und häufig nur für wenige Minuten. Doch immerhin durfte er sich zeigen, was in seiner ersten Amtszeit beim HSV längst nicht immer der Fall gewesen war.
Der Start ins neue Jahr verlief für den Flügelspieler jedoch unglücklich: Wegen einer Verletzung am Sprunggelenk verpasste Amaechi die ersten Spiele. Doch auch nach seiner Genesung schaffte es der 22-Jährige nicht mehr ins Aufgebot von Walter.
Die aktuelle Länderspielpause hätte demnach eine gute Chance geboten, sich zu zeigen und zumindest wieder für Kadernominierungen zu empfehlen. Im Testspiel gegen Eintracht Braunschweig, das der HSV mit 1:2 verlor, verpasste es Amaechi jedoch, Eigenwerbung zu betreiben. Stattdessen war sogar das Gegenteil der Fall.
Nach seiner Einwechslung war der Engländer derart schludrig unterwegs, dass er nur 22 Minuten später wieder ausgewechselt wurde. "Ich war sehr unzufrieden mit ihm. Er muss nicht denken, dass er zurückkommen kann, ohne etwas zu zeigen", schimpfte Walter nach dem Testspiel (via Hamburger Abendblatt).
Der HSV-Coach forderte, dass ein Spieler zumindest laufen und Einsatz zeigen könne. Tut er das nicht, "dann sitzt er [draußen]", so Walter knallhart.
Weiter meinte der 47-Jährige, dass Amaechi seine Botschaft wohl nicht verstanden habe: "Ich glaube es eher nicht, sonst hätte er auch schon im Training zeigen können, dass er es verstanden hat."
Eine Zukunft wird der Youngster bei den Rothosen nicht haben, wie Walter dazu auch unverblümt klar machte. "Diese Sache wird sich von alleine regeln", meinte er mit Blick auf Amaechis im Sommer auslaufenden Vertrag. "Jeder ist für sich selber verantwortlich. Man kommt nur weiter, wenn man die Schuld nicht immer bei anderen sucht, sondern bei sich selbst anfängt."
Die 2,5 Millionen Euro, die der HSV 2019 an den FC Arsenal überwiesen hatte, haben sich als denkbar schlechte Investition erwiesen.