HSV: Thioune degradiert Pollersbeck zur Nummer 3
Von Jan Kupitz
Die erste Entscheidung für die Position zwischen den Pfosten ist beim HSV gefallen: Julian Pollersbeck ist nur die Nummer drei - damit dürfte er sich noch in diesem Sommer einen neuen Verein suchen.
Mit Pollersbeck, Daniel Heuer Fernandes und Tom Mickel haben die Rothosen drei Kader auf annähernd dem gleichen Niveau im Kader stehen. Neu-Trainer Daniel Thioune hatte während der Vorbereitung jedem der drei Torhüter die gleiche Spielzeit gegeben, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wer das Zeug zur Nummer eins ist.
"Die Entscheidung ist gefallen – gegen Pollersbeck!"
Die neue Nummer eins steht zwar immer noch nicht fest - sehr wohl ist aber nun bekannt, dass Pollersbeck als erster aus dem Rennen ausscheidet und kommende Saison nur die Nummer drei wäre. Thioune, der dem 26-Jährigen seine Entscheidung bereits in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt hat, bestätigte der Bild: "Die Entscheidung ist gefallen – gegen Pollersbeck!"
Pollersbeck gilt ohnehin seit mehreren Wochen als ernsthafter Verkaufskandidat am Volkspark - da sein Vertrag beim HSV 2021 endet, würden die Rothosen nur in diesem Sommer noch eine halbwegs akzeptable Ablösesumme für den Torhüter kassieren. Nach seiner Degradierung zur Nummer drei scheint sein Abgang wahrscheinlicher denn je. Thioune: "Es geht um das große Ganze, er beschäftigt sich ja seit geraumer Zeit mit Abwanderungs-Gedanken."
Somit entscheidet sich im Endspurt der Vorbereitung zwischen Publikumsliebling Mickel und Heuer Fernandes, wer 2020/21 der Stammkeeper der Hamburger wird. Aber: Selbst der Verlierer dieses Duells darf sich in der neuen Saison Hoffnungen auf Einsatzzeit machen - laut Bild spielt Thioune mit dem Gedanken, die Nummer zwei im Pokal ranzulassen.
Wer wird HSV-Kapitän?
Auch bei der Kapitänsfrage wird und muss es in Kürze eine Entscheidung geben. In der Vorbereitung hatte beispielsweise auch Neuzugang Klaus Gjasula die Binde am Arm getragen, aufgrund seiner Mentalität wünschen sich ihn einige Fans als neuen Spielführer. Doch auch der bisherige Kapitän Aaron Hunt ist laut Thioune nicht aus dem Rennen: "Er hat die letzten zwei Jahre hier nicht viel falsch gemacht, ich hatte gute Gespräche mit ihm."
Ewerton hat weiter Nachholbedarf
Zu Sorgenkind Ewerton, der vor einem Jahr eigentlich als neuer Abwehrchef geholt worden war, seitdem aber vorrangig durch Verletzungen aufgefallen war, hat sich der HSV-Coach gegenüber der Mopo ebenfalls geäußert. Der Innenverteidiger hat nach wie vor nicht die Fitness, um eine ernsthafte Option darzustellen - im Testspiel gegen Hertha wird er daher wohl erst gar nicht eingesetzt: "Es ist natürlich mit der Pause, die er hatte, nicht ganz so einfach. Ich glaube, dass wir gegen Hertha die auf den Platz schicken müssen, die auch hundertprozentig fit sind. Da muss er vielleicht noch ein bisschen nachsteuern."